Russlands Verluste steigen: Ukraine zerlegt Putins 5-Millionen-Dollar-System
Moskau-Machthaber: der russische Autokrat Wladimir Putin.
Gezielter Angriff mit Dohnen
Russlands Verluste steigen: Ukraine zerlegt Putins 5-Millionen-Dollar-System
Gegen Wladimir Putin: Die ukrainischen Streitkräfte teilen bei X ein Video, das einen Drohnen-Angriff auf ein sehr teures russisches Radar-System zeigt.
Kiew – Es ist der nächste empfindliche Verlust für Russland im Ukraine-Krieg Wladimir Putins. Die ukrainischen Streitkräfte haben eigenen Angaben zufolge ein Radar-System 48Y6 K-1 Podlyot zerstört oder zumindest schwer beschädigt.
Verluste für Russland: Ukrainer zerstören angeblich ein großes Radar-System
Der ukrainische Geheimdienst GUR hat bei X (vormals Twitter) ein Video veröffentlicht, das den Einschlag einer Kamikaze-Drohne in der Arrey-Antenne des großen Radars zeigt. Der ausgefahrene Turm mit den montierten Antennen dreht sich daraufhin zwar weiter.
Kurz darauf brachten die Ukrainer laut des Videos aber den Diesel-Motor zum Explodieren, der dafür verantwortlich ist, das sich das Radar-System überhaupt dreht. Wo in der Ukraine sich die Attacke abspielte, geht aus dem Video nicht hervor. Es wäre die dritte überlieferte Zerstörung eines K-1 Podlyot seit Beginn des völkerrechtswidrigen Überfalls auf Befehl von Kreml-Autokrat Wladimir Putin im Februar 2022. Moskau kommentierte den ukrainischen Bericht nicht.
Russische Verluste im Ukraine-Krieg: Kiew lässt gezielt Radar-Systeme angreifen
Bereits im August 2022 hatten die Ukrainer laut der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) ein K-1 Podlyot im besetzten Teil der Region Cherson südlich des Dnipro zerstört (siehe Tweet unten). Und Ende Oktober zerstörten der GUR und eine ukrainische Spezialeinheit eigenen Angaben zufolge ein Frühwarnsystem 48Y6-K1 Podlyot angeblich hinter der Grenze in der russischen Region Belgorod. Die Informationen lassen sich nicht unabhängig verifizieren.
Das K1 Podlyot ist für die Russen enorm wichtig, um verschiedene Bereiche der Front zu überblicken. Es soll besonders dazu geeignet sein, um tieffliegende Kampfjets, Hubschrauber und Marschflugkörper zu identifizieren. Die Daten werden dann in der Regel an Flugabwehrsysteme der Typen S-400 Triumf und S-300P übertragen, die mit ihren Raketen Abwehrmaßnahmen einleiten können. Insofern alles nach Plan läuft, was im Fall des beschriebenen ukrainischen Angriffes wohl nicht geschah.
Russland-Verluste in der Ukraine: Ein weiteres Radar K1 Podlyot ist wohl darunter
Es ist ein wohl teurer Verlust. Eines der Radar-Systeme soll laut des amerikanischen Nachrichtenmagazins Newsweek angeblich fünf Millionen Dollar kosten. Die Technik hat es schließlich in sich. Konkret: Das K1 Podlyot ist ein im Höhenwinkel elektronisch schwenkbares dreidimensionales Radar, das im Seitenwinkel rotiert. Das Radar arbeitet dabei im Frequenzbereich S-Band, also mit einer Wellenlänge von zehn Zentimetern und einer Frequenz von 2920 bis 3100 Megahertz (MHz).
Zur Einordnung: Radar detektiert – vereinfacht erklärt – über elektromagnetische Wellen Flugobjekte. Die Radarantenne sendet hierfür kurze Wellenimpulse, die als Echo zurückkommen, wenn sie auf große Gegenstände treffen. Bei einem Tiefflug wird die Identifizierung als Flugzeug oder Helikopter umso schwieriger. Seine Fähigkeiten machen das K1 Podlyot für die Ukrainer zu einem lukrativen Ziel. Und so steigen die Verluste Russlands im selbst begonnenen Krieg weiter.
Russische Verluste: ATACMS-Raketen bereiten Putins Truppen Probleme
Nach den jüngsten und aktuellen Waffen-Lieferungen aus dem Westen an Kiew, gehen Beobachter davon aus, dass insbesondere die ATACMS-Mittelstreckenraketen aus den USA sowie gelenkte Gleitbomben Paveway IV aus Großbritannien für die Russen in den kommenden Wochen und Monaten zum Problem werden dürften. Bei einer Attacke mit ATACMS auf einen russischen Militärflugplatz auf der annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim zerstörten die ukrainischen Streitkräfte am 18. April eigenen Angaben zufolge gleich drei Radarstationen.
Auch viele russische Panzer bleiben indes auf dem Schlachtfeld zurück. Laut der Open-Source-Intelligence-Website Oryx, die militärische Verluste anhand von Fotos und Kartenmaterial dokumentiert, hatte die russische Armee bis zum 20. April rund 2900 Panzer verloren. Auch, weil die sogenannte „Kaktus“-Panzerung wohl nur sehr vereinzelt an russischen Panzern angebracht wird. Das Frühwarnsystem K1 Podlyot reihte sich nun unter die Verluste Putins ein. (pm)