Russland: Gazprom meldet knapp sieben Milliarden Dollar Verlust
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Weil der russische Gaskonzern kaum noch Energie nach Europa verkaufen kann, meldet das Unternehmen erstmals seit 1999 einen Verlust. Analysten hatten eigentlich mit einem Gewinn gerechnet.
Der russische Gaskonzern Gazprom hat für das Jahr 2023 einen Rekordverlust gemeldet. Laut Unternehmensangaben belief sich das Minus 629 Milliarden Rubel, umgerechnet knapp sieben Milliarden Dollar. Es ist laut übereinstimmenden Medienberichten der erste Verlust seit 1999.
Im Jahr 2022 stand noch ein Gewinn von 1,23 Billionen Rubel zubuche. Analysten hatten auch in diesem Jahr mit einem kleinen Gewinn gerechnet.
Die Aktien des staatlich kontrollierten Unternehmens fielen nach der Bekanntmachung um mehr als vier Prozent, besonders die erwartete Dividende steht nun infrage.
Gazprom liefert kaum noch Gas nach Europa
Der Nettoverlust ist auf die eingeschränkten Gaslieferungen nach Europa zurückzuführen, traditionell der wichtigste Markt für Gazprom. Der Kreml hat die Lieferungen nach Europa als Vergeltung für Sanktionen nach Beginn des Ukraine-Kriegs stark eingeschränkt. Gazprom liefert zwar weiterhin Gas über Pipelines in mehrere europäische Länder, doch nach Schätzungen der Internationalen Energieagentur sanken die Gaslieferungen nach Europa im vergangenen Jahr auf den niedrigsten Stand seit Anfang der 1970er Jahre.
Die sinkenden Gaspreise aufgrund des milden Wetters und hohe Lagerbestände trugen ebenfalls zum Verlust von Gazprom bei. Die Einnahmen aus dem Gasgeschäft fielen um 40 Prozent auf 4,88 Billionen Rubel, so der Bericht.