Russischer Deserteur überquert Grenze zu Polen nach Kriegseinsatz in Ukraine
Die polnische Grenzpolizei hat an der Grenze zu Belarus einen russischen Deserteur festgenommen.
Ein russischer Deserteur hat die Grenze zu Polen überquert und ist dabei festgenommen worden. Das gab die polnische Grenzpolizei am Mittwoch bekannt. Der 41-Jährige habe das polnische Staatsgebiet im Nordosten an der Grenze zu Belarus betreten. Der Mann habe in der Ukraine gekämpft, sagte die Grenzpolizei dem polnischen Sender TVN24. „Er führte seine Militärpapiere mit sich“, berichtete die Grenzpolizei weiter, sei aber in Zivil gekleidet gewesen und habe keine Waffe bei sich getragen.
Die russische Botschaft in Warschau erklärte laut Berichten der russischen Nachrichtenagentur Tass, sie habe von den polnischen Behörden „keinerlei Informationen“ über die Festnahme eines Militärangehörigen erhalten. Die polnische Seite sei aber dazu verpflichtet, die Botschaft zu informieren.
Am Montag war bekannt geworden, dass der polnische Richter Tomasz Szmydt in Belarus Asyl beantragt hatte. Er wolle damit gegen die polnische Politik gegenüber dem Nachbarland und Russland protestieren, wurde Szmydt von der staatlichen belarussischen Nachrichtenagentur Belta zitiert.
Der polnische Außenminister Radoslaw Sikorski sagte, er sei schockiert und bezeichnete den Richter als „Verräter“. Dem polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk zufolge hatte Szmydt Zugang zu geheimen Dokumenten. Gegen ihn wurden Spionageermittlungen eingeleitet. Belarus ist ein enger Verbündeter Moskaus.