Riesenzecken – Urlaubsland bestätigt Virus-Infektion
Download von www.picturedesk.com am 30.04.2024 (21:22). 17 February 2020, Baden-Wuerttemberg, Stuttgart-Hohenheim: A dead tick Hyalomma marginatum is sitting on the hand of a PhD student in the Department of Parasitology at the University of Hohenheim. (zu dpa “Fewer TBE cases after tick bites – sharp decline in the south”) Photo: Marijan Murat/dpa – 20200217_PD3387 – Rechteinfo: Rights Managed (RM)
In der spanischen Stadt Salamanca ist ein älterer Mann nach einem Zeckenstich mit gefürchteten Krim-Kongo-Fieber ins Spital gebracht worden.
An sich ist die sogenannte Riesenzecke Hyalomma marginatum in den Trocken- und Halbtrockengebieten Afrikas und Asiens heimisch. Seit einigen Jahren ist sie jedoch auch in Süd- und Osteuropa weit verbreitet – darunter Spanien und Kroatien.
Das Gefährliche an dem Spinnentier, das vollgesaugt bis über Zentimeter groß werden kann: Es überträgt unter anderem das Krim-Kongo-Fieber, eine relativ gefährliche Viruserkrankung, gegen die es keine Impfung gibt.
Einen solchen Fall des hämorrhagischen Krim-Kongo-Fieber bestätigte jetzt die Generaldirektion für öffentliche Gesundheit in León.
Es handle sich um einen älteren Mann, der nach einem Zeckenbiss mit für die Virus-Infektion typischen Symptomen in das Krankenhaus von Salamanca eingeliefert wurde. Das berichtet die Zeitschrift “Diario Veterinario”.
Sein Zustand sei stabil. Aufgrund der behördlichen Vorgaben seien entsprechende Isolations- und Schutzmaßnahmen vom medizinischen Fachpersonal ergriffen worden. Auch die Kontaktpersonen des Betroffenen konnten mittlerweile ausgeforscht werden, heißt es. Für sie gilt eine strenge Überwachung ihres Gesundheitszustandes, um eine Ausbreitung des Virus sofort einzudämmen.
Im Oktober 2018 wurde erstmals eine Riesenzecke auch in Österreich entdeckt. Mittlerweile werden es jedes Jahr mehr: Vor einem Jahr waren es noch zwölf nachgewiesene Exemplare, mittlerweile sind es laut der österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) bereits 17 Stück.
Aufgetaucht sind die Spinnentiere, die im vollgesaugten Zustand bis zu zwei Zentimeter groß werden können, bisher in vier Bundesländern: “In Oberösterreich, Niederösterreich, Kärnten und eine Sichtung gab es in Vorarlberg”, verriet AGES-Parasitologe Georg Duscher gegenüber “Heute”. Allerdings konnte bei den Tieren hierzulande noch keine Belastung mit den Krim-Kongo-Fieber-Viren gefunden werden. Einige Zecken hatten jedoch Rickettsia aeschlimannii in sich.
Das Zeckenbissfieber oder Fleckfieber durch Rickettsien äußert sich durch Fieber, Kopfschmerzen, Ausschlag und ein absterbendes kleines Hautareal, den Eschar, an der Einstichstelle. Infizierte entwickeln jedoch keine so schweren Krankheitsverläufe wie beim Krim-Kongo-Fieber.