Riesen-Wels aus Lippe geangelt: „Da ist noch ein größerer unten“
Fang in Werne
Riesen-Wels aus Lippe geangelt: „Da ist noch ein größerer unten“
Ein Riesen-Wels angelte Julian Moschkau aus der Lippe in Werne.
Julian Moschkau ist leidenschaftlicher Angler. Jetzt hat der 25-Jährige seinen größten Fang gemacht. In der Lippe biss ein Riesen-Wels bei ihm an.
Werne – Julian Moschkau hat schon so einige Fische an Land gezogen. Schließlich angelt der 25-Jährige bereits seit 20 Jahren, also seitdem er fünf ist. Den Fang, den Moschkau am Mittwoch, 1. Mai, machte, wird er aber wohl so schnell nicht vergessen. In der Lippe in Werne (NRW) biss an seine Angel ein Wels an. Eigentlich nichts Ungewöhnliches, denn: „Ich habe schon mehrere Welse in der Lippe gefangen, die aber nicht so groß waren“, erklärt Moschkau. Das änderte sich am Mai-Feiertag: 1,80 Meter groß und 30 Kilogramm schwer war der Riesenwels, der beim ambitionierten Angler angebissen hatte.
Riesen-Wels aus Lippe geangelt: „Da ist noch ein größerer unten“
Alle ein bis zwei Tage macht sich der 25-Jährige, der im Markisenaufbau tätig ist, nach der Arbeit auf zur Lippe. Er kennt die Fische, die dort rund um das Wehr „Schlagt“ in den Tiefen des Flusses ihre Bahnen ziehen – und wusste, dass größere Welse dabei sein werden. „Ich wusste, dass dort ein ganz großer rumschwimmen muss. Vor vier Jahren hatte ich schon einmal einen an der Angel, hatte aber keine Chance, den vom Boden hochzubekommen. Da war nichts zu machen“, meint Moschkau. Ein kleines Déjà-vu hatte er dann vor wenigen Wochen, als er einen Wels verlor, weil er die falsche Angel bei sich hatte.
Am 1. Mai war Moschkau samt passender Route vorbereitet – und sollte dieses Mal erfolgreich sein. „Als ich den Biss hatte, habe ich sofort gemerkt, dass es einer von den größeren sein muss. Mit der Erfahrung merkt man, ob das ein größerer oder kleinerer Fisch ist.“ Es dauerte 15 Minuten, bis Moschkau seine Beute aus dem Wasser gezogen hatte und erstmals zu Gesicht bekam, dass er soeben den für ihn persönlich größten Fang in Deutschland gemacht hatte. Mal eben mit dem Kescher den Wels einfangen, war aber nicht möglich. „Die großen Fische brechen dem Angler die Hand oder kugeln den Arm aus.“
Also packte er dem Wels ins Maul, schlug ihn ab und hatte dabei ein großes Publikum, das ihm zusah. „Um die 20 Leute filmten die Aktion mit dem Handy.“ Schließlich sehe man diesen Fang nicht alle Tage.
Abtransport für Julian Moschkau noch viel anstrengender
Die größte Herausforderung musste Moschkau, der an diesem Tag alleine an der Lippe war, aber noch bewältigen. „Knapp 500 Meter waren es bis zu meinem Auto. Ich habe ihn hinter mir hergezogen, musste aber alle 20 Meter Pause machen“, hatte er eben mit einem Prachtexemplar zu kämpfen. „Das hat circa 45 Minuten gedauert, bis ich am Auto war. Aber das nimmt man dann auch gerne in Kauf.“ Nun liegt der Wels in der Tiefkühltruhe für den Verzehr bereit.
Ein Riesen-Wels angelte Julian Moschkau aus der Lippe in Werne.
Übrigens: Den größten persönlichen Fang machte Moschkau damit nicht. „Ich habe in Spanien mal einen Wels gefangen, der 5 Centimeter größer, als 1,85 Meter groß war. Aber da musste ich ihn wieder reinsetzen.“ Den Wels aus der Lippe kann ihm keiner mehr nehmen. Geht es nach dem erfahrenden Angler, soll es nicht beim letzten Wels-Fang bleiben. „Ich bin mir sicher, dass da unten noch eine größerer Wes ist als der, den ich gefangen habe. Der hat über zwei Meter“, sagt Moschkau.
Und so wird er immer wieder zur Schlagt kommen, immer wieder seine Angel ins Wasser werfen und dann auf einen noch größeren Fang hoffen. „In Olfen ist der größte Wels aus der Lippe mit ein 2,40 Meter und 82 Kilo geangelt worden“, schiebt Moschkau hinterher. Gegen so ein Kaliber hätte er sicher auch nichts.
Europäischer Wels – bis zu 5 Meter lang
Der Wels ist der größte Süßwasserfisch der europäischen Binnengewässer. Welse können eine Gesamtlänge von bis zu 5 Metern und ein Gewicht von 300 Kilogramm erreichen. Diese Ausmaße sind allerdings extrem selten, gewöhnlich erreicht ein Wels eine Länge zwischen 1,30 und 1,60 Metern. Der größte jemals gefangene Wels hat eine Länge von 2,85 Meter und wurde im Fluss Po im nördlichen Italien erwischt. Das Verbreitungsgebiet des Welses zieht sich vom Einzugsgebiet des Oberrheins und der Donau nach Osten hin. Zudem ist er in weiten Teilen West- und Südeuropas sowie in Asien verbreitet. Er bevorzugt große Seen sowie tiefe, langsam fließende Flüsse, kommt allerdings auch in den Brackwassergebieten der Nord- und Ostsee, im Schwarzen Meer sowie im Aralsee vor.
Noch deutlich größer als Welse sind Haie. In Nordrhein-Westfalen gibt es die größte Hai-Aufzuchtstation Deutschlands.