Riesa: Knapp sieben Monate keinen Lohn für Pflegekräfte – Heimbewohner müssen ausziehen
Bewohner eines Pflegeheims in Riesa müssen die Einrichtung verlassen. Pflegekräfte hatten monatelang keinen Lohn erhalten. Nun legen sie die Arbeit nieder. Eine Noträumung wird vorbereitet.
Riesa: Knapp sieben Monate keinen Lohn für Pflegekräfte – Heimbewohner müssen ausziehen
Ein Pflegeheim in Riesa in Sachsen muss notgeräumt werden. Seit knapp sieben Monaten haben Pflegekräfte des Heims kein Gehalt bekommen, wie Thomas Leibiger vom Kommunalen Sozialverband Sachsen dem SPIEGEL bestätigte. Der Verband ist zuständig für die Aufsicht von Pflegeheimen. Der MDR und die »Sächsische Zeitung« hatten zuerst darüber berichtet.
Die Pflegekräfte hatten angekündigt, bis Donnerstag noch Notdienste zu leisten, danach würden sie ihre Arbeit niederlegen. Nun hat der Geschäftsführer erneut eine Frist zur Teilzahlung des Gehalts verstreichen lassen. Heimaufsicht und Heimleitung bereiten deswegen mit dem Landkreis Meißen die Räumung des Heims vor.
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Leibiger zufolge soll nun geklärt werden, wo die Bewohnerinnen und Bewohner untergebracht und wie sie transportiert werden können. Ziel sei es, die Menschen auf Pflegeheime im Landkreis zu verteilen. Gebe es dort keine Kapazitäten, »arbeiten wir uns scheibchenweise in andere Landkreise vor«.
Angehörige und Betreuer der Bewohner sollten sich eigeninitiativ um neue Pflegeheimplätze kümmern.
Vom Landratsamt Meißen heißt es der »Sächsischen Zeitung« zufolge, dass die Begleitumstände aufgearbeitet werden müssten. Es könne nicht jeder ältere Mensch mit Pflegebedarf im Landkreis wunschgemäß untergebracht werden. »Inwiefern sich langfristig ein neuer Träger für die Einrichtung in Riesa findet oder der Bedarf durch andere Unterbringungsmöglichkeiten kompensiert werden kann, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht absehbar.«