Rente: Das sieht das neue Konzept der Linken vor
Die Ampel ist dabei, ein neues Rentenpaket auf den Weg zu bringen. Die Linke stellt dem nun ein eigenes Konzept entgegen.
Die Linke fordert, das Rentenniveau von aktuell 48 auf 53 Prozent anzuheben. »So würden alle Renten sofort und einmalig um zehn Prozent steigen. Das ist nach drei Jahren hoher Inflation dringend notwendig«, heißt es in einem Rentenkonzept, das dem SPIEGEL vorliegt.
Es soll am Montag vorgestellt werden. Das Rentenniveau gibt an, wie viel Prozent des Durchschnittseinkommens eine Standardrente ausmacht.
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Die Ampelkoalition will das Rentenniveau bei 48 Prozent festschreiben. Die sogenannte »Niveauschutzklausel« soll bis 2039 Teil der einschlägigen Formel im Rentenrecht bleiben. Die Pläne sollen am kommenden Mittwoch vom Bundeskabinett auf den Weg gebracht werden, aus der FDP-Bundestagsfraktion kam jedoch bereits Forderungen nach Änderungen.
In dem Linken-Papier heißt es, SPD und Grüne hätten das Rentenniveau von 53 auf 48 Prozent absinken lassen. Es werde daher künftig nur ein Problem abgemildert, das man selbst zuvor geschaffen habe: »Durch die Agenda 2010 wurde die Gesetzliche Rente zugunsten der Riester-Rente geschwächt.«
Die Linke möchte eine »Erwerbstätigenversicherung« einführen, sodass in Zukunft auch Beamte, Selbstständige und Abgeordnete in die Rentenkasse einzahlen müssten. Außerdem will die Partei das Renteneintrittsalter auf 65 Jahre absenken und die Riesterrente abwickeln.
Spitzenverdiener sollen auf einen größeren Teil ihrer Bezüge Beiträge zahlen müssen. Aus dem Konzept geht hervor, dass dafür die Beitragsbemessungsgrenze auf etwa 15.000 Euro monatlich verdoppelt werden soll. Sehr hohe Renten, die dadurch rechnerisch entstehen könnten, würden dann allerdings ab einem bestimmten Betrag »abgeflacht«. Als Richtgröße nennt die Linke einen Betrag in Höhe von aktuell 3540 Euro monatlich. Außerdem fordert die Linke eine Mindestrente von 1250 Euro netto.