Ralf Rangnick sagt dem FC Bayern ab – die Münchner müssen schon wieder einen anderen Trainer suchen
Ralf Rangnick wird nicht neuer Trainer des FC Bayern München. Christian Schroedter / Imago
wek./max. Der FC Bayern München hat auf der Suche nach einem neuen Trainer eine weitere Absage kassiert. Ralf Rangnick bleibt Trainer der österreichischen Nationalmannschaft, wie der Verband am Donnerstag mitteilte. «Ich bin mit vollem Herzen österreichischer Teamchef. Diese Aufgabe macht mir unglaublich viel Freude und ich bin fest entschlossen, unseren eingeschlagenen Weg erfolgreich weiterzugehen», sagte Rangnick. Er wolle betonen, dass dies keine Absage an den FC Bayern sei, «sondern eine Entscheidung für meine Mannschaft und unsere gemeinsamen Ziele».
Der ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel sagte: «Wir sind extrem happy über seine Entscheidung. Wir haben verstanden, dass er zwei sehr attraktive Optionen hatte und haben ihm die Zeit gegeben, alles in Ruhe abzuwägen. Wir sind stolz, dass er sich für Österreich entschieden hat.»
Bereits der dritte Wunschkandidat sagt ab
Bayern-Präsident Herbert Hainer hatte am Dienstag noch bestätigt: «Wir sind mit Ralf in guten Gesprächen», man müsse nur ein paar Tage abwarten, um zu sehen, ob es auch final so rausgeht. Hainer hatte beim TV-Sender Sky von Rangnick geschwärmt: «Er ist ein exzellenter Kenner der Fussballszene. Er hat enorme Fähigkeiten, Spieler und Mannschaften zu entwickeln. Alles, was ich aus dem Umfeld der österreichischen Nationalmannschaft höre, ist sehr, sehr positiv.» Sollte Rangnick kommen, wäre er «eine sehr gute Wahl für uns».
Und Bayern-Sportdirektor Christopher Freund sagte zuletzt: «Wichtig ist, wenn alles passt und beide Seiten davon überzeugt sind, dann wird es gemacht.» Es müsse «die richtige Lösung sein und nicht die schnelle».
Die «richtige Lösung» zieht sich beim FC Bayern nun weiter hin. Mit Rangnick hat bereits der dritte Wunschkandidat abgesagt. Zuvor hatten sich schon Xabi Alonso und Julian Nagelsmann gegen einen Wechsel nach München entschieden. Alonso unterschrieb einen neuen Vertrag bei Bayer Leverkusen, Bundestrainer Nagelsmann entschloss sich gegen eine Rückkehr zu den Bayern und verlängerte seinen Vertrag beim DFB. Die Suche nach einem Nachfolger von Thomas Tuchel geht somit weiter.
Ende Februar hatte der FC Bayern bekanntgegeben, dass Tuchel den deutschen Rekordmeister am Saisonende verlassen wird. Der Vertrag des Trainers, ursprünglich bis 2025 gültig, endet im Sommer 2024.
Tuchel geht auch bei Champions-League-Gewinn
Vorausgegangen war eine schlechte Entwicklung der Mannschaft: Die laufende Spielzeit droht für den FC Bayern die erste ohne Titel seit der Saison 2011/12 zu werden. Im DFB-Pokal waren die Münchner beim Drittligisten 1. FC Saarbrücken ausgeschieden, in der Meisterschaft hinken sie den Erwartungen und dem neuen Meister Bayer Leverkusen weit hinterher. Die letzte Chance auf einen Titel bietet sich in der Champions League – im Rückspiel des Halbfinals muss der FC Bayern Real Madrid bezwingen.
Dass Thomas Tuchel doch noch Bayern-Trainer bleibt, wenn der Verein die Champions League gewinnt, hatte Bayerns Vorstandschef Jan-Christian Dreesen nach dem Hinspiel gegen Madrid am vergangenen Dienstag ausgeschlossen. Sollte Bayern den wichtigsten europäischen Vereinswettbewerb zum siebten Mal gewinnen, «dann sind wir gemeinsam happy und gehen getrennte Wege», sagte Dreesen.