Psychisch bedingte Ausfälle kosten Swica jährlich 200 Millionen
Vielen Menschen geht es schlecht, was auch zu psychisch bedingten Arbeitsausfällen führt. Swica gibt dafür jährlich 200 Millionen Franken aus – ein massiver Anstieg.
Das Leben setzt den Menschen zunehmend zu, was auch zu psychisch bedingten Arbeitsausfällen führt. Swica – die grösste Krankentaggeld-Versicherin der Schweiz – gibt jährlich rund 200 Millionen Franken für solche Krankentaggelder aus. Das entspricht einem Anstieg von 57 Prozent innerhalb von zehn Jahren.
Entsprechend «besorgt» zeigt sich auch die Versicherung, wie eine Sprecherin der «SonntagsZeitung» sagt. Sie gab vor einigen Jahren ein Forschungsprojekt in Auftrag, wobei Niklas Baer vom Zentrum Arbeit und psychische Gesundheit Baselland mittels einer Zufalls-Stichprobe rund 2000 Swica-Krankentaggeldfälle des Jahres 2019 analysierte.
Arbeitskonflikte treiben Krankschreibungen an
Die Ergebnisse wurden bereits 2022 veröffentlicht und zeigen, dass psychisch bedingte Arbeitsausfälle nicht nur länger als die meisten Krankschreibungen aus körperlichen Gründen dauern, sondern in rund 57 Prozent aller Fälle durch Arbeitskonflikte ausgelöst werden.
Betroffene können also weiterhin ihrem Beruf nachgehen, jedoch nicht am gegenwärtigen Arbeitsplatz. Grund dafür können Konflikten, Kränkungen oder Frustrationen sein.
Warum es in der Vergangenheit zu einer Zunahme psychisch bedingter Arbeitsausfälle kam, können Niklas Baer und sein Team allerdings nicht abschliessend beantworten. Wie viele andere Expertinnen und Experten gehen sie nicht von einer epidemiologischen Zunahme psychischer Erkrankungen, sondern von einer Enttabuisierung psychischer Probleme aus.