Österreich statt Bayern: Warum Ralf Rangnick richtig entschieden hat
Österreich statt Bayern: Warum Ralf Rangnick richtig entschieden hat
ÖFB statt FCB, Österreich statt Bayern, Wien statt München: Ralf Rangnick hat sich entschieden. Der Deutsche, 65, bleibt Teamchef und gibt den Bayern einen Korb. Während der deutsche Topklub die dritte Absage nach Xabi Alonso und Julian Nagelsmann hinnehmen muss und weiter einen Nachfolger für Thomas Tuchel braucht, kann sich Österreichs Fußball endgültig auf die nahe EM in Deutschland (ab 15. Juni) freuen. Denn jetzt gibt es keine Neben-, nein: Störgeräusche mehr.
Was wäre passiert, hätte Rangnick den Ruf der Bayern erhört und wäre nach München gegangen nach dem letzten EM-Spiel? Österreichs Fußball wäre entweder in die „Steinzeit“ zurückgeworfen worden oder hätte mit absurden Experimenten wie Jesse Marsch oder einem anderen Trainer, dem die Offensive näher steht denn die sture Abwehrarbeit, sein Gedeih bemüht.
Auch Rangnick wäre wohl nicht glücklich geworden mit beschränktem Aufgabengebiet, Austausch mit der Chefetage und fortlaufenden Kommentaren vom Tegernsee in Form von Uli Hoeneß. Man muss vor ihm insofern auch den Hut ziehen: es ist eine klare Entscheidung gegen Geld und Glamour. Und, Hoeneß sagte es ja: er wäre nur die dritte Wahl gewesen. Jetzt kann er im Gegenzug dafür mit Österreich glänzen, wo er unumstritten die Nr. 1 ist.
Damit ist der Weg frei für den EM-Countdown, die Mannschaft trifft sich am 29. Mai in Windischgarsten. Bei der EM warten Frankreich, Polen und die Niederlande – es kann alles geschehen. Vor allem mit dem Hintergrundwissen, dass jeder mit dem Kopf bei der Sache ist und keine Zwischenrufe aus der Säbener Straße hallen, die für unnötige Ablenkung gesorgt hätten. Wer weiß, vielleicht ebnet Rangnicks Entschluss als Signalwirkung für alle anderen auch den Weg zur WM-Endrunde 2026 in den USA, Mexiko und Kanada?
Einen großen Verlierer kennt diese Causa jedoch: den FC Bayern. Und allen voran Christoph Freund und Max Eberl. Ihnen ist somit der dritte Topanwärter abgesprungen. Das ist alles, nur kein Ruhmesblatt für den vermeintlichen Paradeklub.
E-Mails: [email protected]