News zu: Raisin, Apple mit Quartalszahlen, Lidl, Jimdo, Otto, Delivery Hero
Unser Newsletter „Tech Update“ liefert wöchentlich exklusive Recherchen, Analysen und News zu Start-ups und Innovationen. Diesmal: Exklusive Zahlen zum verschwiegenen Berliner Fintech Raisin, Apples Quartalsergebnis, Einblicke in die Lidl-Cloud und vieles mehr.
News zu: Raisin, Apple mit Quartalszahlen, Lidl, Jimdo, Otto, Delivery Hero
Liebe Leserin, lieber Leser.
Das Berliner Unternehmen Raisin ist bislang ja nicht gerade für spektakuläre Attribute bekannt – ganz anders als so mancher Fintech-Konkurrent. Der Einlagen-Broker, einst berühmt geworden als Zinsvermittler unter der Marke „Weltsparen“, gilt als solide und etwas dröge – auch weil die Truppe um Tamaz Georgadze (45) ohne Ärger mit der Finanzaufsicht Bafin auskommt (ebenfalls anders als andere Berliner Fintechs). Das so betuliche Image dürfte sich jetzt aber ändern – wieso, das lesen Sie in unserer heutigen Top-Story.
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Das sind unsere Themen diese Woche:
Exklusiv: Raisin sammelt mehr als die Hälfte der Anlegergelder im Ausland ein – eine gute Story für einen Börsengang?
Frisch aus der Nacht: Apples Quartalszahlen
Wie die Schwarz Gruppe jenseits von Lidl und Kaufland in die Cloud drängt
Exklusive Recherche: Raisin auf US-Kurs
Wie der Einlagenspezialist Raisin rund um CEO Tamaz Georgadze (45) auch außerhalb des Heimatmarkts Fuß fasst und sich für den Börsengang herausputzt, beschreibt meine Kollegin Katharina Slodczyk in ihrem Text. Dafür hat sie auch einige interne Zahlen zusammengetragen, die allesamt belegen: Raisin legte zuletzt ein rasantes Tempo hin bei seinem Wachstum. Zum ersten Mal kommen ihren Recherchen zufolge mehr als die Hälfte der neuen Gelder aus dem Ausland, darunter umgerechnet rund 5 Milliarden Euro aus den USA.
Frisch aus der Nacht: Apples Quartalszahlen
Nach Börsenschluss in New York legte Apple seine Zahlen vor. Auf Schwierigkeiten in China waren die Investoren vorbereitet, Analysten sprachen von einem „rauen Quartal“. Konzernchef Tim Cook (63) und die Seinen hatten anschließend zum Conference-Call geladen. Was sie dort zu sagen hatten und alles Wichtige zu den Zahlen, gibt es hier.
Köpfe: Kristin Skogen Lund ++ Boris Ewenstein ++ Taylor Swift ++ Adam Neumann ++ Changpeng Zhao ++ Marcos Galperin
Kristin Skogen Lund (57), norwegische Medienmanagerin, wird Chefkontrolleurin beim kriselnden Lieferdienst Delivery Hero. Und beim Umbau des Aufsichtsrats soll gleich auch noch Scott Ferguson (50), Gründer des aktivistischen Investors Sachem Head, in das Gremium einrücken. Er dürfte jetzt vor allem intern seine Fundamentalkritik am Management abfeuern.
Boris Ewenstein (46), Ex-Zalando-Manager, wird Bereichsvorstand bei Otto. Themen: Retail und Marketplace, also nach wie vor E-Commerce.
Taylor Swift (34) ist zurück auf TikTok. Ihre Plattenfirma Universal hat sich mit der chinesischen Plattform auf einen Vergütungs- und Rechtedeal geeinigt. Oder in den Worten von Taylor Swift selbst: „It’s me, hi.“
Adam Neumann (45) geht leer aus: Er hatte angeboten, das von ihm gegründete (aber ja leider in die Pleite gerutschte) WeWork für gut 500 Millionen Dollar zurückzukaufen. Doch der Büroraumvermittler hat sich lieber mit seinen vorrangigen Gläubigern auf einen 450-Millionen-Dollar-Deal geeinigt.
Changpeng Zhao (47), Gründer der Kryptobörse Binance, kommt milde davon: CZ muss wegen Geldwäsche lediglich 4 Monate in ein US-Gefängnis. Die Staatsanwaltschaft hatte mehr als 3 Jahre Haft gefordert.
Marcos Galperin (52) ist als Mitgründer und Chef von Mercado Libre der Tech-Superstar Südamerikas schlechtin. Der größte Onlinehändler des Kontinents hat ihn zum reichsten Mann Argentiniens werden lassen. Hier spricht der Tech-Superstar und Multimilliardär über Staatschef Javier Milei, Selbstzweifel und die Gefahren des Schlafens.
Zahl der Woche: 92 Millionen Dollar
T-Mobile US, die amerikanische Cashcow der Deutschen Telekom, ist von der dortigen Regulierungsbehörde FCC mit einer 80-Millionen-Dollar-Strafe belegt worden. Dazu kommen noch einmal 12 Millionen Dollar für den inzwischen übernommenen Rivalen Sprint. Grund: illegale Weitergabe von Standortdaten der eigenen Mobilfunkkunden an Dritte.
Round-up: Schwarz Gruppe ++ Amazon ++ ProSiebenSat.1 ++ Ebay
Tech-Offensive aus Neckarsulm: Die Schwarz Gruppe, Betreiber der Supermarktketten Lidl und Kaufland, ist zum milliardenschweren Konglomerat gewachsen. Jetzt wollen der Digitalchef Rolf Schumann (49) und CEO Gerd Chrzanowski (52) die großen Techkonzerne angreifen, unter anderem mit selbstgemachten Cloud-Diensten. Meine Kollegin Mirjam Hecking beschreibt ihren Weg vom Händler zum Fast-alles-Versucher.
Vorbild der Lidl-Jungs ist: Amazon. Auch der US-Techkonzern war mal Händler und ist nun viel mehr. Gerade diese Woche zeigten die Quartalszahlen: Die Cloud-Sparte AWS ist inzwischen, befeuert von lauter KI-Anwendungen, selbst ein 100-Milliarden-Dollar-Business.
Bei Ebay wiederum knickt die Aktie ein: Der Umsatz legt im ersten Quartal zwar leicht zu, der Gewinn dagegen sinkt kräftig. Schwache Geschäfte etwa mit Sammlerstücken und Autoteilen veranlassen den Onlinehändler zu einer Umsatzprognose unter den Markterwartungen.
Showdown in München: Im Machtkampf bei ProSiebenSat.1 hat der von der Berlusconi-Familie kontrollierte italienische Großaktionär Media for Europe (MfE) eine Umbesetzung des Aufsichtsrats erzwungen. Heißt: engere Fesseln für den Vorstand. Heißt aber auch: Eine Konzernaufspaltung ist vorläufig gescheitert.
Skilling me softly: Wie erfindet man sich neu?
Berufliche und persönliche Veränderungen scheitern meist schon beim ersten Schritt. Fridtjof Detzner (41) gründete schon vor dem Abi das Webseiten-Baukasten-Start-up Jimdo. Und gerade jetzt, 17 Jahre nach dem Start, haben er und seine Mitgründer alle Jimdo-Anteile zurückgekauft. Mittlerweile ist Detzner grüner Investor – nach einer Reise erfand er sich völlig neu. Mit meiner Kollegin Antonia Götsch hat er in ihrem Podcast „Wegen guter Führung“ gesprochen und verraten, was seine persönlichen Erfolgsfaktoren für den Neutstart sind. Einer lautet übrigens: Naiv sein, denn „der Druck kommt ja früh genug“.
Error 404 – das hat noch gefehlt: Nostalgie-Gadget
Man konnte es aus dem vierten Stock werfen und danach weiter Snake spielen: Das Nokia 3210 gilt als absoluter Klassiker unter den Mobiltelefonen. 25 Jahre später will es der finnische Eigentümer HMD nun offenbar zurückbringen. Im Netz kursieren bereits Entwürfe zum Design der Neuauflage – mit leichten Abweichungen zum Original, wie etwa einer Handykamera.
Wir finden: Kamera hin oder her – Hauptsache, Snake ist noch drauf.
Jetzt wünschen wir Ihnen einen schönen Freitag, denn das war es schon wieder mit dem aktuellen „Tech Update“. Leiten Sie den Newsletter gern an andere Interessierte weiter. Abonnieren können Sie uns hier, damit Sie auch in Zukunft keine Ausgabe verpassen.
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Viele Grüße
Sarah Heuberger