NBA: Embiid muss die Koffer packen! Brunson und Hart entscheiden Thriller und sichern Knicks die Serie

Joel Embiid ist mit den Philadelphia 76ers ausgeschieden.

Philadelphia 76ers (E7) – New York Knicks (E2) 115:118 (BOXSCORE), Serie: 2-4

Was war das für eine Achterbahnfahrt? Die Knicks führten im ersten Viertel mit bis zu 22 Punkten, dennoch führte Philly zur Pause und baute den Vorsprung später zweistellig aus, doch die Knicks kamen noch einmal zurück und beendeten die wohl beste Erstrundenserie dieser Postseason im sechsten Spiel.

Erneut war es Jalen Brunson, der die Knicks trug und diesmal 41 Punkte (13/27 FG) und 11 Assists verbuchte. Der Guard ist damit der erste Spieler seit Michael Jordan, der in vier aufeinanderfolgenden Playoff-Spielen mindestens 40 Zähler erzielte, dazu verwandelte Brunson auch die letzten Freiwürfe für die Knicks, ein Verzweiflungsdreier von Buddy Hield fand nicht mehr sein Ziel. Donte DiVincenzo (23, 8/18) verwandelte fünf Dreier, den wichtigsten netzte aber Josh Hart (16, 14 Rebounds, 7 Assists), der beim Stand von 111:111 bei noch 24 Sekunden auf der Uhr freistehen gelassen wurde und dies eiskalt bestrafte.

Joel Embiid verkürzte noch einmal auf -1, foulte aber kurz darauf aus, weil er das absichtliche Foul geben musste. Der Center verbuchte in 40 Minuten 39 Punkte (12/25 FG) und 13 Rebounds, am Ende ging dem MVP aber der Saft aus. Tyrese Maxey war lange kein Faktor, 12 seiner 17 Punkte (6/18 FG) erzielte der pfeilschnelle Guard im Schlussabschnitt. Stattdessen waren es Hield (20, 6/9 3P), Nicolas Batum (16) und Kelly Oubre Jr. (17), die Embiid entlasteten.

Für die Knicks scorten alle Starter zweistellig, Isaiah Hartenstein (14, 7/13, 9 Rebounds) entnervte zusammen mit Hart die Sixers unter den Brettern, als Team griffen sich die Gäste wieder 20 Offensiv-Rebounds ab und produzierten daraus 27 Punkte.

Sixers vs. Knicks: Die Statistiken zum Spiel

Philadelphia 76ers holen 22-Punkte-Rückstand in einer Halbzeit auf

Es war ein Start nach Maß für die Knicks. Es fiel ein Jumper nach dem anderen, vor allem Sorgenkind DiVincenzo netzte seine ersten drei Versuche aus der Distanz. Dazu griffen sich die Knicks mal wieder zahlreiche Offensiv-Rebounds ab und erzielten sich schnell ihre höchste Führung in der kompletten Serie (+22). Philly machte schließlich mal einen Push, als Embiid auf die Bank ging. Dreier von Nic Batum und Cam Payne hauchten den Gastgebern wieder etwas Leben, sodass es “nur” 22:36 aus Sicht der Sixers nach dem ersten Viertel stand.

Auf der Suche nach Offense brachte Sixers-Coach Nick Nurse Buddy Hield, der umgehend zwei Dreier traf. Die Knicks kühlten dagegen komplett ab und trafen in den ersten sechs Minuten des Viertels nur einen Wurf. Philly hatte dagegen endlich Rhythmus gefunden, auch Embiid zog nun Fouls und kam zu leichten Punkten. Der X-Faktor war aber Hield, der noch drei weitere Dreier traf und damit im Viertel mehr Punkte als das komplette Knicks-Team erzielt hatte (17:15). So hatten die Sixers den 22-Punkte-Rückstand schon aufgeholt und gingen sogar mit einer 54:51-Führung in die Halbzeit.

Und die Sixers legten sofort nach. Embiid sammelte 10 Zähler in vier Minuten, doch die Knicks ließen sich einfach nicht abschütteln. Hartenstein war mit einigen Floatern zur Stelle, kassierte drei Minuten vor dem Ende des Abschnitts aber sein viertes Foul. Mitchell Robinson machte es aber gegen Embiid noch besser und so schlichen sich die Knicks wieder heran. Brunson markierte 11 Punkte im Viertel und nach einem Dreier von O.G. Anunoby war nach 36 Minuten plötzlich wieder alles ausgeglichen (83:83).

Josh Hart wird zum Matchwinner für die New York Knicks

Embiid bekam nun eine letzte Pause, gleiches galt wenig später für Brunson – keines der beiden Teams konnte sich hier einen Vorteil erspielen. Das änderte sich mit Brunsons Rückkehr, der umgehend zwei Dreier traf. Philly vermisste weiter die Produktion von Maxey, der diesmal keine einfachen Punkte bekam. Embiid wirkte dagegen völlig platt und musste selbst DiVincenzo zum Korb gewähren lassen. Ein weiterer Brunson-Floater stellte gut drei Minuten vor Schluss auf +8 und als Anunoby dann wenig später einen Poster-Dunk über Embiid auspackte, waren nur noch die Knicks-Fans zu hören.

Das war aber noch zu früh, Philly war nach einem schnellen 7:0-Lauf wieder auf -1 dran, doch Brunson war wieder mit einem And-1-Floater zur Stelle, ließ aber den Freiwurf liegen. Im Gegenzug brach Maxey endlich mal durch, zog das Foul und bekam sogar den Goaltending-Call. 34 Sekunden vor dem Ende war so wieder alles auf Null gestellt, bevor Hart zur Stelle war und die Knicks aus Spiel 5 gelernt hatten und Maxey bei +3 stets foulten, um keinen Dreier mehr zu kassieren.

Die Knicks treffen damit nun in den Conference Semifinals auf die Indiana Pacers, die sich wenige Stunden zuvor ebenfalls mit 4-2 gegen die Milwaukee Bucks durchsetzen. Spiel 1 der Serie findet in der Nacht auf Dienstag um 1.30 Uhr deutscher Zeit statt.

Knicks vs. Sixers: Die Serie im Überblick