Nach Dortmunds Finaleinzug: Los ihr Bayern, kommt mit nach Wembley – wir haben noch eine Rechnung offen!
BVB Bayern Wembley
Als Underdog Europas hat es der BVB bis ins Champions League-Finale nach Wembley geschafft. Jetzt muss der FC Bayern nachziehen. Schöner als ein deutsch-deutsches Finale könnte es nicht werden – wir haben ja schließlich noch eine Rechnung offen…
Es war schon dunkel, aber noch relativ warm an diesem 25. Mai 2013. Ich saß im Garten eines Freundes, ein gezapftes Bier in der Hand, es lief die 89. Minute. Der Puls war seit Stunden nicht unter 150 gefallen, da schlug Jerome Boateng einen weiten Ball nach vorne, Franck Ribery verlängerte und Arjen Robben schob an Roman Weidenfeller vorbei ins Tor. Bayern war Champions League-Sieger. Und mich überfiel eine Mischung aus Trauer und Wut. Diese Geschichte sie war zu schön, um “nur” Zweiter zu werden.
Das Wunder von Dortmund gegen Malaga. Die Abwehrschlacht von Madrid nach Robert Lewandowskis Viererpack gegen Real. Alles das war egal wegen Arjen Robben. Ausgerechnet Robben, der ein Jahr zuvor noch in Dortmund einen Elfmeter gegen Weidenfeller verschossen und damit die Meisterschaft entschieden hatte. Jetzt rannte er in Richtung Bayern-Kurve, die Arme ausgebreitet, die Augen aufgerissen. Und Schwarz-Gelb lag am Boden.
Dortmund und Bayern waren in der Champions League die Underdogs
Das ist nun elf Jahre her. Und dieses deutsch-deutsche Finale, so traumatisch es als BVB-Fan auch war, es kann – nein – es muss sich wiederholen! Wieder Dortmund, wieder Bayern, wieder Wembley. Wieder mit einem verschmitzten Lächeln auf all die Experten schauen, die den deutschen Fußball schon vor der Saison totgesagt hatten.
Nach der Auslosung in die “Todesgruppe” gegen Newcastle, Milan und Paris bekundigte Didi Hamann vollmundig, der BVB werde im Januar nicht mehr international dabei sein. Nun steht er im Finale. Die Tickets gebucht, die schwarz-gelben Stadionbanner wahrscheinlich schon bestellt.
Dass ich das mal schreiben würde: Aber auch die Bayern waren spätestens ab dem Viertelfinale eher ein Außenseiter in dieser Champions League-Saison. Zu inkonstant waren die Leistungen in der Liga, zu unruhig das Umfeld rund um den geschassten Trainer Thomas Tuchel. Jetzt ist es auch für den bis dato Dauermeister nur noch ein Schritt nach London.
Das Finale 2013 war ein Feiertag für den deutschen Fußball. In diesem Jahr könnte seine Bedeutung sogar noch größer sein. Kurz nach der Rangelei um den geplatzten Investoreneinstieg in die DFL wäre eine Neuauflage des Bundesliga-Duells im größten Spiel des europäischen Vereinsfußballs ein weiteres Ausrufezeichen gegen die finanzstarken Vereine aus England, Spanien und Frankreich. Viel lieber sehe ich den roten Kopf von Uli Hoeneß auf der Tribüne sitzen als die toten Augen von katarischen Geldgebern wie Nasser Al-Khelaifi.
Etwas viel schöneres als eine erneute gelb-rote Invasion in London mit hunderttausenden Fans kann man sich doch gar nicht vorstellen. Und diesmal wären die Karten für den BVB wohl zudem etwas besser, eben weil ein gewisser Arjen Robben fehlt.
Also los, ihr Bayern! Kommt mit nach Wembley – wir haben da noch eine Rechnung offen!
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