Nach Chaoten-Attacke auf Laden: Läderach nimmt Stellung
Die Filiale des Chocolatiers an der Bahnhofstrasse wurde am 1. Mai von Demonstranten beschädigt – nicht zum ersten Mal. Zukünftige Sicherheitsvorkehrungen seien im Gespräch.
Der 1. Mai in Zürich verlief grösstenteils friedlich. Sogar die unbewilligte Nach-Demo am Nachmittag konnte ohne grosse Zwischenfälle von der Stadtpolizei Zürich aufgelöst werden. Entlang der Route der offiziellen 1.-Mai-Demo am Vormittag kam es allerdings zu einigen Sachbeschädigungen wie Farbanschlägen an diversen Geschäften.
Am stärksten wurde wohl die Läderach-Filiale an der Bahnhofstrasse getroffen. Deren Schaufenster wurden angesprayt, mit Farbe beworfen und sogar eingeschlagen. Es ist nicht das erste Mal, dass der Chocolatier ins Visier der Demostrierenden geriet.
«Schaden im fünfstelligen Bereich»
Die Mediensprecherin des Chocolatiers äussert sich auf Anfrage zu den Vorfällen von diesem Jahr. «Unsere Kultur ist gekennzeichnet von Toleranz und Respekt und wir verurteilen Gewalt in jeder Form aufs Schärfste», so die Mediensprecherin. «In der Filiale Bahnhofstrasse Zürich beschränkten sich die Übergriffe auf den Aussenbereich der Filiale.» Der Innenbereich sei im Gegensatz zum letzten Jahr nicht betroffen gewesen.
«Der Schaden wird auf eine Summe im unteren fünfstelligen Bereich geschätzt.» Mit den Reinigungsarbeiten sei am Mittwoch, nach Abklärungen mit der Kantonspolizei, umgehend gestartet worden. «Die Filiale ist heute wie gewohnt geöffnet.»
Abriegeln keine Option?
Dass der Schaden bei der Läderach-Filiale besonders hoch war, könnte auch damit zusammenhängen, dass andere in der Vergangenheit beliebte Ziele der Demonstranten abgeriegelt waren. Ob dies für Läderach in Zukunft auch eine Option ist, sei noch nicht klar. «Mögliche zukünftige Schutzvorkehrungen an der Filiale werden intern besprochen.»
Die Läderach-Filiale ist an den vergangenen 1.-Mai-Demos immer wieder zum Ziel der Demonstrantinnen und Demonstranten geworden. Die Übergriffe beziehen sich dabei meist auf die Vorwürfe, die gegen die ehemalige Besitzergeneration erhoben wurden. Auch dieses Jahr deuteten gesprayte Slogans wie «Fundi Schoggi» darauf hin.
Stapo Zürich hat zwei Frauen festgenommen
Zu den Vorfällen während der 1.-Mai-Demonstration äusserte sich am Donnerstagmittag auch die Stadtpolizei Zürich. Zwei Frauen im Alter von 19 und 31 Jahren seien anlässlich der weiteren Abklärungen als mutmassliche Täterinnen der Sachbeschädigungen an der Bahnhofstrasse identifiziert worden.
Dabei erläutert die Stapo allerdings nicht explizit, ob es sich bei den Taten, welche die beiden mutmasslich begangen haben, um den Angriff auf den Chocolatier handelt. Die beiden Schweizerinnen wurden der Staatsanwaltschaft Zürich zugeführt.
Insgesamt wird der Sachschaden der 1.-Mai-Demos in Zürich auf mehrere Zehntausend Franken geschätzt. An der Langstrasse kontrollierte die Stadtpolizei Zürich über 200 Personen, die an einer nicht bewilligten Demonstration teilgenommen hatten. 21 Personen wurden für weitere Abklärungen auf eine Polizeiwache gebracht. 19 Festgenommene wurden am Abend wieder aus dem polizeilichen Gewahrsam entlassen.