Moskau begeht "Tag des Sieges": Putin wettert gegen "Heuchelei" des Westens
Bei der Parade zum Jahrestag des Sieges über Deutschland im Zweiten Weltkrieg demonstriert Russland nicht nur militärisch Stärke. Präsident Putin holt zu einem rhetorischen Rundumschlag gegen den Westen aus – und betont besonders die Einsatzbereitschaft der russischen Atomwaffen.
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Der russische Präsident Wladimir Putin hat bei der Militärparade zum Jahrestag des Sieges über Hitler-Deutschland einmal mehr Vorwürfe gegen den Westen erhoben. Dieser versuche die Erinnerung an den sowjetischen Sieg zu verfälschen, sagte er bei den Feierlichkeiten zum 79. Tag des Sieges auf dem Roten Platz in Moskau.
Die Wahrheit störe “diejenigen, die ihre koloniale Politik auf Heuchelei und Lüge aufbauen”, sagte der Kremlchef. “Revanchismus, die Verhöhnung der Geschichte, das Bemühen, die heutigen Nachahmer der Nazis zu rechtfertigen – das ist Teil der allgemeinen Politik westlicher Eliten, immer neue regionale Konflikte zu entzünden, ethnische oder religiöse Konflikte.” Den Vorwurf, den Nazis nachzufolgen, erhebt Putin gewöhnlich gegen die Ukraine, die er seit zwei Jahren mit Krieg überzieht. Auch die Länder, die die Ukraine unterstützen, rückt er in diese Nähe. Putin beklagte, dass in vielen Ländern sowjetische Ehrenmale abgerissen würden.
Zugleich betonte Putin vor den mehr als 9000 angetretenen Soldaten die Kampfbereitschaft seines Landes und drohte auch mit Atomstreitkräften. Diese seien “immer in Alarmbereitschaft”. Russland werde “alles tun, um eine globale Konfrontation zu vermeiden”, versicherte Putin. “Gleichzeitig werden wir niemandem erlauben, uns zu bedrohen.”
Auch in diesem Jahr stand die traditionelle Militärparade im Zeichen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine, den Putin im Februar 2022 angeordnet hatte. Er nannte die Soldaten, die in der Ukraine kämpfen, Helden. Auf die Ansprache des Präsidenten folgte die traditionelle Parade der Soldaten. An Technik gezeigt wurden unter anderem mobile Abschussrampen der strategischen Atomraketen RS-24 Jars. Anders als im Vorjahr gab es trotz kalten Wetters mit Schnee auch einen Überflug russischer Kampfjets.
Der Zweite Weltkrieg in Europa war vor 79 Jahren durch die Kapitulation der deutschen Wehrmacht zu Ende gegangen. In Westeuropa wird des Ereignisses am 8. Mai gedacht, in Russland und anderen ehemaligen Staaten der Sowjetunion am 9. Mai.
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