Miroslav Klose fremdelt mit der Gen Z: »So reden die, meine Söhne«
Manchmal verstehen Väter nicht, wie die Kinder ticken. Beispiel Miroslav Klose. Fußball-Weltmeister, hat alles erreicht: Respekt! Aber genau daran hapert’s offenbar bei seinen 19-jährigen Zwillingen.
Miroslav Klose fremdelt mit der Gen Z: »So reden die, meine Söhne«
Miroslav Klose, 45, hat im Podcast »Spielmacher« über seine beiden Söhne Luan und Noah gesprochen. Die 19-jährigen Zwillinge streben eine Karriere als Fußballprofis an, spielen momentan in der A-Jugend von 1860 München. Danach wollen sie den Sprung in den Erwachsenenbereich wagen, sagt Klose – und lobt seine Kinder zunächst: »Sie entwickeln sich gut, das geht in die richtige Richtung«.
Ein entscheidendes Problem aber sieht der prominente Papa: mangelnde Leistungsbereitschaft. »Wenn du die reden hörst, sind das überhaupt keine Fußstapfen, wo die eintreten müssen, weil so gut war ich dann doch nicht. So reden die, meine Söhne«, sagt der Ex-Bayern-Spieler gegenüber »Spielmacher«-Moderator Sebastian Hellmann.
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Weltmeister und WM-Rekordtorschütze
Die Fußstapfen des Vaters sind tatsächlich groß: Klose wurde 2014 mit der deutschen Fußball-Nationalmannschaft Weltmeister, er ist der einzige Spieler, der vier WM-Halbfinals spielte, dazu ist er alleiniger WM-Rekordtorschütze im Männerfußball. Auf Vereinsebene feierte Klose unter anderem mit dem FC Bayern München, Werder Bremen und Lazio Rom Erfolge.
Bei seinen Kindern aber scheint das noch nicht wirklich angekommen zu sein. Auf die Frage, ob seinen Söhnen ein Ziel fehle, das sie sich erarbeiten müssten, antwortet Klose: »Ja, das ist die Generation Z«, er selbst habe hingegen härter für seinen Erfolg schuften müssen.
Dann wiederholt er das Vorurteil, das der Generation Z seit Längerem anhängt: »Das ist halt, ich sag mal, wenig tun und viel Geld verdienen«.
Hat Klose recht? Nur teilweise. Vergangenen Monat erschien die umfangreichste deutsche Trendstudie »Jugend in Deutschland«, die das Leben von jungen Menschen in Deutschland ergründet. 70 Prozent der arbeitenden Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 14 bis 29 Jahren, die für die Studie befragt wurden, arbeiten demnach gern – aber unter ihren Voraussetzungen.
»Irgendwann klingelt der Wecker«
Wichtig sind ihnen dabei eine angenehme Arbeitsatmosphäre, die Balance zwischen Beruf und Privatleben sowie die Bezahlung von Überstunden. Geld bleibt der Hauptmotivator, obwohl der Spaß an der Arbeit in den vergangenen Jahren an Wichtigkeit zugenommen hat.
Was bedeutet das nun für Kloses Nachwuchs? Die Generation sei »natürlich jetzt ein bisschen schwieriger«, glaubt er. Seine Söhne seien »mittendrin mit dem Jahrgang 2005, und im Moment geht es halt absolut in diese Richtung. Aber irgendwann, sage ich immer, klingelt der Wecker, und dann wacht man auf, und dann ist man in der Realität angekommen«, so der Ex-Fußballprofi, der heute als Trainer arbeitet und momentan ohne Verein ist.