Mercedes: Ex-BASF-Chef Martin Brudermüller leitet Aufsichtsrat
Vom Chemiekonzern zum Autohersteller: Nach seinem Ausscheiden bei BASF hat Martin Brudermüller einen neuen Job. Er führt künftig das Kontrollgremium von Mercedes-Benz.
Mercedes: Ex-BASF-Chef Martin Brudermüller leitet Aufsichtsrat
Martin Brudermüller ist zum neuen Aufsichtsratsvorsitzenden von Mercedes-Benz gewählt worden, wie der Autohersteller mitteilte. Brudermüller wechselt vom Chemiekonzern BASF, wo er Vorstandschef war, in den neuen Job.
Er übernehme in einer »Zeit des fundamentalen Wandels« der Autoindustrie, sagte Brudermüller. »Ich bin von Natur aus Optimist und ich glaube an die Möglichkeiten und Fähigkeiten, die in diesem Unternehmen und seiner Belegschaft stecken.«
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Brudermüller war bereits vor seiner Wahl im Mercedes-Aufsichtsrat und vor einem Jahr für den Chefposten vorgeschlagen worden. Seine Amtszeit bei BASF in Ludwigshafen war im April nach sechs Jahren zu Ende gegangen. Brudermüller arbeitete 36 Jahre für den weltgrößten Chemiekonzern, wo er seine Laufbahn einst im Ammoniaklabor begann. Nun bestimmte das Mercedes-Kontrollgremium Brudermüller nach der Online-Hauptversammlung zum Nachfolger von Bernd Pischetsrieder (76).
Der frühere BMW- und VW-Chef Pischetsrieder war seit 2014 im Aufsichtsrat von Mercedes. 2021 wurde er zum Vorsitzenden gewählt. Das Gremium kontrolliert das Management um Vorstandschef Ola Källenius. In die Amtszeit Pischetsrieders fielen mehrere strategisch wichtige Entscheidungen der Stuttgarter, darunter die Abspaltung von Daimler Truck und die Umbenennung der damaligen Daimler AG in Mercedes-Benz Group AG.
Der 63-jährige Brudermüller ist zwar promovierter Chemiker und kein Elektro- oder Maschinenbau-Ingenieur wie die meisten Führungskräfte des Automobilbaus. Als langjähriger Chef von BASF, dem führenden Hersteller von Chemikalien, Kunststoffen, Lacken und Katalysatoren für die Autoindustrie, dürfte er die Branche und ihre Herausforderungen aber trotzdem gut kennen. In der Vergangenheit verteidigte Brudermüller außerdem das Engagement von BASF und deutschen Unternehmen in China.