Mercedes-Benz: Betriebsgewinn bricht um 30 Prozent ein, Gewinnmarge fällt massiv ab
Der Konzerngewinn von Mercedes-Benz bricht im ersten Quartal um rund ein Viertel ein, operativ sieht es noch schlechter aus. Modellwechsel sowie Engpässe in der Lieferkette belasten das Pkw-Geschäft, die Rendite fällt hier deutlich.
Mercedes-Benz: Betriebsgewinn bricht um 30 Prozent ein, Gewinnmarge fällt massiv ab
Der Autobauer Mercedes-Benz ist wegen Problemen in den Lieferketten und Modellwechseln schwächer ins Jahr gestartet als erwartet. Der Umsatz im ersten Quartal ging um 4,4 Prozent auf 35,9 Milliarden Euro zurück, wie die Stuttgarter am Dienstag mitteilten. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern sackte sogar um knapp 30 Prozent auf 3,86 Milliarden Euro ab.
Das Management um Chef Ola Källenius (54) hatte bereits vor einem schwachen Start gewarnt. Der Absatzrückgang sowie Modellwechsel im lukrativen Top-Segment belasteten. Unter dem Strich fuhr Mercedes mit 3,03 Milliarden Euro rund ein Viertel weniger Konzerngewinn ein – genauer gesagt eine Milliarde Euro weniger.
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In der wichtigsten Sparte mit Pkw rutschte die um Sondereffekte bereinigte operative Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern um fast 6 Prozentpunkte auf 9,0 Prozent überraschend deutlich ab. Die von Vans erhöhte sich leicht auf 16,3 Prozent. Die kleinere Van-Sparte erzielte im ersten Quartal weiterhin robustes Wachstum.
Der Pkw-Absatz sank um 8 Prozent auf 463.000 Autos, die Vans verkauften dagegen mit über 105.000 Fahrzeugen 6,6 Prozent mehr. Die Quartalszahlen lagen insgesamt im Rahmen der Analystenerwartungen. Im Frankfurter Frühhandel gaben die Mercedes-Aktien um 1,7 Prozent nach.
Für die kommenden Quartale sagte Finanzchef Harald Wilhelm (58) einen steigenden Absatz voraus. Preise sollen trotz eines schwierigen Marktumfeldes nicht gesenkt werden. Der Jahresausblick blieb daher unverändert.
Das Ebit soll auf Konzernebene leicht sinken, was einem Minus zwischen 5 und 15 Prozent entspricht. Für Vans erwarten die Schwaben nach einem Höhenrausch 2023 einen Rückgang der Rendite auf 12 bis 14 Prozent, was immer noch weit über dem Niveau der Vergangenheit liegt. Die Rendite in der Hauptsparte Pkw erodiert jedoch weiter: Nach zwei Prozentpunkten Rückgang auf 12,6 Prozent 2023 peilt Mercedes eine bereinigte Marge von 10 bis 12 Prozent 2024 an.
Die Produktion von wichtigen Verbrennermodellen, verursacht durch Lieferprobleme von 48-Volt-Systemen des Zulieferers Bosch, läuft allmählich wieder rund. Im Laufe des Jahres sollen wieder mehr hochpreisige Top-End-Fahrzeuge wie die jüngst vorgestellte elektrische G-Klasse die Kasse füllen. In den USA herrsche solide Dynamik. Wachstumspotenzial gebe es auch in China. „Der Gesamtmarkt China wird jedoch mit Vorsicht betrachtet.“
Auch auf der Peking Auto Show in China präsentierte der Autobauer seine elektrische G-Klasse – Mercedes’ Versuch einer Antwort auf die Herausforderungen im wichtigsten Automarkt der Welt.