McDonald’s mit Neuerung, die für viele befremdlich wirkt – alle müssen Bestellung mit denselben Worten beenden
Revolution bei „Magges“
McDonald’s mit Neuerung, die für viele befremdlich wirkt – alle müssen Bestellung mit denselben Worten beenden
Geänderter Bestellvorgang bei McDonald‘s: Wer seinen Burger will, muss den richtigen Ton treffen. Die Worte aus dem Werbe-Slogan „Ich liebe es“ sind es nicht.
München – Auch beim Fastfood-Giganten McDonald’s bleibt die Zeit nicht stehen. Um das „Kundenerlebnis zu optimieren“ watet das Unternehmen stetig mit Erneuerungen auf. So wurden vor einigen Jahren die Selbstbedienungscomputer eingeführt, erst kürzlich stellte man etliche Plastikbehälter auf Papier um.
Ein neuer Veggie-Burger erwies sich nach Meinung eines Kunden einer niederländischen McDonald‘s-Filiale jedenfalls als Griff ins Klo. In einer anderen Filiale müssen Kunden neuerdings ihre Bestellungen alle mit denselben Worten abschließen. Ein Hinweis: „Bitte“ ist es nicht, auch wenn das sicherlich nie verkehrt ist.
Neuerung bei McDonald‘s: KI nimmt Bestellung auf, braucht aber bestimmte Befehle
Hinter der absurd wirkenden Konditionierung steckt tatsächlich ein nachvollziehbarer Grund: andernfalls kann die Bestellung nicht verarbeitet werden. Denn es bedient ein Computer. Wie aus einem Beitrag auf Reddit hervorgeht, wird an einem Drive-In-Schalter des Fastfood-Restaurants der Einsatz einer Künstlichen Intelligenz (KI) getestet.
Wie auf dem Foto zu erkennen, befindet sich unter dem Lautsprecher ein Hinweis in englischer Sprache: „Hier wird KI trainiert“. Um es dem virtuellen Mitarbeiter leichter zu machen, wird um spezielle Verhaltensweise der Kunden gebeten.
- Sehr deutlich sprechen
- Die Produkte bei ihren exakten Menü-Namen nennen
- Gegenfragen der KI beantworten, bevor weitere Produkte hinzugefügt werden
- Die Bestellung mit „Das war‘s“ (“That‘s it“) beenden
Wo die Filiale steht, geht aus dem Beitrag nicht hervor, vermutlich aber in den USA. In einer Pressemitteilung hat McDonald‘s angekündigt, ab 2024 an tausenden Standorten weltweit KI erproben zu wollen. Dafür ist das Unternehmen eine Zusammenarbeit mit Google eingegangen. Die Technik soll helfen, Betriebsabläufe zu optimieren, heißt es. „Dadurch wird die Restaurantführung einfacher, vor allem aber die Erfahrungen unserer Kunden und Mitarbeiter noch besser“, sagt McDonald‘s Vizepräsident Brian Rice. Innovative Kundenerfahrung scheint auch eine Filiale in Japan umsetzen zu wollen.
Cyber-Zukunft „auf Wish bestellt“: Kunden machen sich über KI-Neuerung lustig
Dass die Mitarbeiter sonderlich von der KI profitieren werden, bezweifelt das auf Technik spezialisierte News-Portal The Verge. Viel eher wird befürchtet, dass es etlichen Angestellten den Arbeitsplatz kosten könnte. Ausgehend von dem Hinweisschild auf Reddit scheint die Befürchtung aber unberechtigt: Auf Befehl könne man sich auch von einem Mitarbeiter aus Fleisch und Blut bedienen lassen. Und: die Filiale suche noch Mitarbeiter.
Eine McDonald‘s-Filiale mit Selbstbedienungscomputer. (Symbolfoto)
Großes Vertrauen in die neue Praxis haben aber anscheinend auch die Kunden nicht. Unter dem Reddit-Beitrag äußern etliche Nutzer skeptische bis zynische Kommentare. „Schon lustig, wie dieser Drive-in so heruntergekommen aussieht. Man sollte doch meinen, dass KI in Form von glänzenden Robotern eingeführt werde, und nicht mit einem jämmerlichen PowerPoint-Schild“, schreibt einer. „Wir leben in einer Cyberpunk-Dystopie, die auf Wish bestellt wurde“, entgegnet ein anderer trocken.
Eine Person fordert stattdessen entnervt einen Touchscreen-Computer am Drive-in-Schalter. Und einige Nutzer fühlen sich an eine prägnante Szene aus der Hollywood-Komödie „Ey, Mann, wo ist mein Auto“ (2000) erinnert. Darin kann eine Drive-in-Bestellung eines Asia-Schnellrestaurants nicht abgeschlossen werden, weil eine Mitarbeiterin auf alles mit „Und dann?“ reagiert. Gut möglich, dass die McDonald‘s-KI ihre Trainingsdaten aus dem Film gespeist hat und daher um ein explizites Ende der Bestellung bittet. (rku)