Linksextreme rufen zum Klassenkampf in der Langstrasse auf
Am Mittwoch findet der internationale «Kampftag der Arbeiterklasse» statt. In Zürich werden erneut mehrere bewilligte und unbewilligte Demonstrationen erwartet.
19 Festnahmen, über 400 Wegweisungen sowie Farbanschläge und Sprayereien: Bei der Nachdemo am 1. Mai 2023 lieferten sich in der Zürcher Innenstadt Hunderte Personen ein Katz-und-Maus-Spiel mit der Polizei. Nachdem die Zürcher Polizei mit Gummigeschossen auf in der Kanzlei eingekesselte Demonstranten geschossen hatte, wurde ein Demonstrant schwer im Gesicht verletzt. Später berichtete der «Tages-Anzeiger», dass der Mann auf einem Auge erblindete.
In Zürich sorgt der «Kampftag der Arbeiterklasse» jedes Jahr für grosse Demonstrationszüge, die wiederum von einem grossen Polizeiaufkommen begleitet werden. Besonders bei den unbewilligten Demos kam es in der Vergangenheit auch immer wieder zur Eskalation.
Ob du bei der bewilligten 1.-Mai-Demonstration beim Helvetiaplatz teilnimmst oder das Gedränge in der Innenstadt vermeiden möchtest: Hier findest du alle wichtigen Informationen zum Tag der Arbeit.
Wo, was und wann?
Die offizielle 1.-Mai-Demo findet dieses Jahr unter dem Motto «Kapitalismus macht krank» statt, wie das 1.-Mai-Komitee bekannt gab. Die Demo startet um zehn Uhr auf dem Helvetiaplatz – inoffiziell auch als «Ni-Una-Menos-Platz» bekannt – und wird sich ab 10.30 Uhr durch die Innenstadt in Richtung Sechseläutenplatz bewegen. Passend zum Motto wird die Ärztin und Aktivistin Maja Hess als Hauptrednerin auftreten.
Neben dem Hauptanlass organisiert das Komitee rund um den 1. Mai zahlreiche weitere Veranstaltungen wie Podiumsdiskussionen und Konzerte. Nach der Demo ist allerdings für einige auch vor der Demo. Auf den Nachmittag um 15 Uhr ist die erste Nach-Demo angekündigt. Diese soll entlang der Langstrasse stattfinden.
Wer läuft mit?
An der Hauptdemo sind diverse sogenannte Blöcke vertreten. Diese widmen sich meist einem bestimmten Aspekt aus dem linken Spektrum. So wird etwa die «Organisierte Autonomie Zürich» einen revolutionären Block stellen.
Neben linken Organisationen, wie der Bewegung für Sozialismus, werden auch Parteien wie die Alternative Liste oder die Grünen dabei sein. Zudem ist auch der Gewerkschaftsbund an dem Anlass vor Ort.
Das Palästina Komitee Zürich wird dieses Jahr einen «Palästina Block» bilden. Die Organisation war in den letzten Monaten im Rahmen der Palästina-Demos mehrmals in den Medien.
Diese Bereiche sollten umgangen werden
Während der offizielle Demonstrationszug bereits von einem Grossaufgebot der Polizei begleitet wird, verläuft sie zumeist eher ruhig. Brenzliger wird es tendenziell eher später bei den Nach-Demos. Dabei kam es auch immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen den Demonstranten und der Polizei. Wie in vergangenen Jahren werden sich die Nach-Demos wohl auf den Bereich Helvetiaplatz/Langstrasse konzentrieren.