Letzter Milliardenvertrag für Stealth-Bomber: Wie lange kann die US Air Force die B-2 fliegen?
Anfang Mai bekam Northrop Grumman vom Pentagon den wahrscheinlich letzten Auftrag zur Unterstützung der B-2 Sprit bis ins Jahr 2029. Aber was passiert danach?
B-2A Spirit im Flug Draufsicht
Die B-2 bleibt das teuerste Kampfflugzeug der USA –die Kosten pro Flugstunde sollen rund 122.000 Dollar betragen (Wert für das Jahr 2019). Außerdem muss jedes Flugzeug alle neun Jahre in die Depotinstandsetzung, bei der die komplette Außenbeschichtung neu aufgetragen wird. Im Rahmen des neuesten Vertrags hat Hersteller Northrop Grumman nun maximal sieben Milliarden Dollar zur Verfügung, um die Mini-Flotte der 20 Stealth-Bomber weiter fit zu halten. Das Dokument trägt den Namen Flexible Acquisition and Sustainment Team III (FAST III) und beinhaltet sowohl Instandhaltungs- als auch Modernisierungsmaßnahmen. Am 6. Mai veröffentlichte die US-Regierung ein Dokument zur Begründung der Vertragsvorgabe, das einige Details zu den geplanten Maßnahmen enthält.
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Optionale Verlängerung
Demnach will die US Air Force die Unterstützung der B-2 auf jeden Fall bis ins Jahr 2029 sicherstellen. Doch das bedeutet nicht automatisch die Außerdienststellung nach diesem Datum. Anschließend gibt es nämlich eine optionale Verlängerung um fünf Jahre. So wollen die Planer den “ununterbrochenen Support der B-2” gewährleisten, damit “ausreichend Zeit vorhanden ist, bis das nachfolgende Flugzeug ausgeliefert und einsatzbereit ist” – gemeint ist natürlich die B-21 Raider. Damit könnte die Spirit also bis spätestens 2034 aktiv bleiben. Laut USAF erlaubt die Struktur des Nurflüglers sogar einen Einsatz bis in die 2040er Jahre.
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Unsicherheit bei B-21
Details über die Zeit- und Produktionspläne beim Nachfolger gibt es nur wenig. Die anfänglichen Produktionsraten der B-21 dürften sich jedoch nur auf eine Handvoll Flugzeuge pro Jahr beschränken. Derzeit befindet sich eine Maschine in der Erprobung und fünf weitere im Bau. Ob bis 2029 genug Raider einsatzbereit sind, damit die USAF die B-2 in Rente schicken kann, scheint fraglich. Zumal während der Erprobung auftretende Probleme die (geheime) Terminplanung jederzeit über den Haufen werfen können. Außerdem soll die B-21 ja auch die B-1B Lancer ersetzen.
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Kommunikation im Fokus
Mit dem neuen Vertrag ist auf jeden Fall der Weg frei für weitere Verbesserungen der Spirit. Fest eingeplant ist ein Upgrade der Cockpit-Bildschirme und der Kommunikationssysteme. Das Ziel liegt hier in der Schaffung einer offenen Missionsarchitektur, um die Umsetzung künftiger Updates schneller und billiger zu machen.
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Mögliche Upgrades
Darüber hinaus nennt das Dokument drei Kandidaten für weitere mögliche Modernisierungsbereiche: die Integration von neuen Waffen, zukünftigen Kommunikationseinheiten und der MIDS/JTRS-Systeme (Multi-Functional Information Distribution System/Joint Tactical Radio System). Bei der Bewaffnung wird als Beispiel nur die Bezeichnung “A5K” genannt. Der unscheinbare Name weist auf die Gewichtsklasse des Ganzen hin: 5000 Pounds, also 2268 Kilogramm.
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Neuer “Bunker Buster”
Die von Boeing entwickelte GBU-72 Advanced 5K Penetrator soll bei der Bekämpfung von tief in der Erde gelegenen Schutzbauten zum Einsatz kommen. Sie besteht aus einer modifizierten KMU-572-Steuereinheit der GBU-31 Joint Direct Attack Munition (JDAM) und einem BLU-109-oder BLU-137-Sprengkopf. Der erste Test des “Bunker Busters” erfolgte von einer F-15E Eagle aus am 23. Juli 2021. Die GBU-72 soll deutlich leistungsfähiger als der schon im Golfkrieg 1991 eingesetzte Vorgänger GBU-28 sein. Dieser sollte bereits in der Lage sein, eine rund 50 Meter tiefe Erdschicht und fünf Meter verstärkten Beton zu durchdringen.
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Monster-Waffe der B-2
Allerdings wäre die GBU-72 nicht die schwerste Waffe im Arsenal des Stealth-Bombers, denn als einziges Muster ist die B-2 für die Verwendung der GBU-57 Massive Ordnance Penetrator zugelassen. Der MOP bringt ganze 13,6 Tonnen auf die Waage.