Kawasaki-Eigenbau mit 48-Zylinder-Zweitakt-Motor: 48 Zylinder für 106.000 Euro verkauft
Ende des letzten Jahrtausends begann Simon Whitelock, einen Motor zu bauen. Am Ende stapelte er sechs 8-Zylinder-Motoren aufeinander. Verkauft wurde der Eigenbau für 106.000 Euro.
Motorrad mit 48 Zylindern
Es war einmal vor langer Zeit, noch vor der Jahrtausendwende. Da dachte sich Simon Whitelock, inspiriert von den riesigen Flugzeug-Triebwerken einer noch länger vergangenen Zeit: Man könnte doch aus 16 Motoren einen einzigen bauen. Und genau dieser Motor steht, in ein ellenlanges Motorrad verpackt als Tinker Toy, bei Bonhams zur Auktion.
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Simon Whitelock und sein 48-Zylinder-Motor
Simon Whitelock baute als Fan der Zweitakter von Kawasaki, speziell des Typs Kawasaki KH 250 mit jeweils 3 Zylindern, schon mehrere kuriose Antriebe mit 6 bis 9 Zylindern. Doch beim Bau dieses Motors mit 48 Zylindern musste Simon neu denken und einen Plan entwerfen, um 16 Dreizylinder miteinander zu kombinieren. Seine Lösung war, 6 Reihen-Achtzylinder zu bauen, um die in 2er-Packs zu kombinieren. Dazu sägte Simon die Motorgehäuse auseinander, schnitt das Getriebe heraus und ließ die angepassten Gehäuseteile zu einem großen Motorblock schweißen. Wie die Kurbelwelle konfiguriert wurde, ist nicht klar. Allerdings ergäbe Sinn, die Kurbelwellen wären mit ihrem 120-Grad-Hubzapfenversatz übernommen und verbunden. Jede Zylinderbank versorgt ein einzelner Vergaser mit dem schmierenden Gemisch, das über Kupferrohre aus dem Heizungsbau in die Vorverdichtung strömt.
Kawasaki-Zweitakter und BMW-Getriebe
Die unbenannte Kraft der 48 Zylinder gelangt über 6 Kurbelwellen in ein Primärgetriebe mit Aluplattengehäuse hinter den Motoren. Daran flanschte Simon das Getriebe nebst Kardan von einer BMW K 100. In Summe sind sogar 7 Motoren mit 49 Zylindern eingebaut, denn ein 125er-Roller-Antrieb dient als Starter, was den schwarzen dritten Endtopf auf der rechten Seite erklärt.
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320 km/h und 600 Kilo
Simon schätzte einst, dass dieses Motorrad um 200 Meilen pro Stunde (circa 320 km/h) erreichen könnte. Wobei er selbst darauf verweist, dass dieses Kraftrad zwar fahrbar wäre, aber nicht wirklich zum Fahren gemacht sei. Den Weltrekord im Guinness-Buch für das Motorrad mit den meisten Zylindern, den wollte er knacken. Mission erfolgreich. Und auch, wenn es jemand gäbe, der die 48 Zylinder beherrschen könnte: 600 Kilo mit 48 explosiven Fehlerquellen fahren zu wollen, verlangt viel Liebe und/oder viel Wahnsinn.
Tinker Toy für 106.000 Euro bei Bonhams
Bei Bonhams stand Simon Whitelocks Tinker Toy mit 48 Zylindern zur Auktion. Das außergewöhnliche Krad war zwischen 47.000 und 70.000 Euro taxiert, wobei keiner der Werte annähernd die Zeit und das Hirnschmalz aufrechnen dürfte, die Simon investiert hat. Am 21. April 2024 fiel der Hammer für das Tinker Toy im Rahmen des Spring Stafford Sale bei 92.000 Pfund, umgerechnet 106.000 Euro und damit weit über Schätzpreis.
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