Huskies-Sportdirektor Daniel Kreutzer: „Brauchen mehr Qualität in der Spitze“
Kassel Huskies
Huskies-Sportdirektor Daniel Kreutzer: „Brauchen mehr Qualität in der Spitze“
Daniel Kreutzer, hier beim Saisonabschluss der Kassel Huskies, hat in Zukunft das Sagen in Sachen Kaderplanung.
Auf Daniel Kreutzer wartet als neuer Sportdirektor der Kassel Huskies einiges an Arbeit. Wir haben mit ihm über die Herausforderungen gesprochen.
Kassel – Jetzt geht’s so richtig los. Daniel Kreutzer hat seine Arbeit als Sportdirektor der Kassel Huskies, die er an der Seite von Manuel Klinge ausführen wird, aufgenommen. Weil er im Playoff-Finale kurzfristig eingesprungen war, wurde sein noch bestehender Vertrag bei der Düsseldorfer EG aufgelöst, Kreutzer ist nun also schon ein paar Tage für die Huskies tätig.
Langweilig dürfte ihm nicht werden. Der 44-Jährige, von 1998 bis 2002 selbst beim nordhessischen Eishockey-Klub auf dem Eis, hat schließlich allerhand zu tun. Trainersuche, Kaderbildung – nur zwei der Baustellen. Wir haben mit Kreutzer über seine Aufgaben gesprochen.
Kreutzer über …
- den Start: „Dass ich Sportdirektor bei den Huskies werde, war schon weitestgehend in trockenen Tüchern, ehe plötzlich der Anruf kam, ob ich interimsweise als Trainer für das Playoff-Finale mit einspringen kann. Ich habe in Düsseldorf bereits vier Jahre als Leiter des Scoutings gearbeitet und mit Niki Mondt das Team zusammengestellt. Ich bin jetzt bei den Huskies dafür verantwortlich, die richtigen Spieler zu suchen, die gut zusammenpassen. Und natürlich läuft die Suche nach einem Trainer, der zu unserer Philosophie passt. Für meine Arbeit hilft es, dass ich zu vielen Ex-Mitspielern, die jetzt als Scouts und Agenten tätig sind, noch Kontakt habe und auch weitere Agenten gut kenne. In Europa habe ich außerdem ja selbst auch viel gescoutet.“
- die Trainersuche: „Das hat jetzt Priorität, da ich in Sachen Kaderplanung auch ein Fan von Absprachen bin. Der Trainer gibt vor: Was brauchen wir? Was für Eishockey möchte er spielen lassen? Ich will einen Trainer, der alle weiterentwickelt – auch die jungen Spieler. Wir haben da eine lange Liste mit Kandidaten. Mit ein paar haben wir schon gesprochen, mit anderen werden wir noch reden. Ich hoffe, dass wir da schnell zu einem Ergebnis kommen.“
- seinen Bruder Christof, der als Trainer auch auf dem Markt ist: „Normalerweise wäre er sicher ein Kandidat, mit dem man sich befassen würde. Ich denke aber, es wäre für mich ein falscher Start, wenn ich ihn jetzt holen würde – erst recht, wenn es nicht funktionieren sollte.“
- den Kader: „Einige Spieler hatten schon Verträge für kommende Saison. Ich hätte gern noch mehr Einfluss genommen, es steht aber kein Profi unter Vertrag, den ich nicht haben wollen würde. Auf den entscheidenden Positionen können wir Einfluss nehmen. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass wir mehr Qualität in der Spitze brauchen statt reine Quantität. Da bin ich aber guter Dinge. Ich bin ein Freund davon, mit vier Reihen zu spielen und junge Spieler zu fördern. Aber in der zweiten Liga braucht man Kracher auf den wenigen Importstellen. Verpflichtungen sollen mit dem Trainer abgestimmt werden, doch wenn wir schon jetzt die Chance auf einen Spieler bekommen, wo wir uns absolut sicher sind, verpflichten wir ihn.“
- die Stellen für Nachwuchsspieler: „Die U21-Stellen sind schon ein Thema. Rayan Bettahar wird schwer zu halten sein, Markus Freis und Connor Korte rutschen aus dem U21-Bereich heraus. Da müssen wir schauen. Die Masse an guten U21-Spielern ist zu diesem Zeitpunkt auf dem Markt nicht mehr gegeben.“
- den Fakt, dass in der jüngeren Vergangenheit zahlreiche Ex-Frankfurter und -Nauheimer in Kassel landeten: „Ich kann garantieren, dass Neuzugänge nicht nur aus Südhessen kommen (schmunzelt).“
- den Wohnort der Familie: „Die Familie bleibt in Düsseldorf, während ich in Kassel bin. Ich werde sie aber natürlich so oft wie möglich besuchen, sie werden auch regelmäßig hier vorbeischauen.“
Björn Friedrichs