Greta Thunberg wegen Klimaprotesten zu Geldstrafe verurteilt
Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg musste sich für eine Blockadeaktion vor Gericht verantworten.
Weil sie den Haupteingang des schwedischen Parlaments in Stockholm blockiert hatte, ist die Klimaaktivistin Greta Thunberg zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Umgerechnet 512 Euro muss die 21-Jährige nun entrichten, hinzu kommt eine Zahlung von 85 Euro Schadenersatz und Zinsen.
Die Polizei hatte Thunberg am 12. und 14. März weggetragen, nachdem sie sich geweigert hatte, den Eingang des Parlaments zu verlassen, wo sie mit einer kleinen Gruppe von Aktivisten mehrere Tage lang protestierte. Die Abgeordneten konnten das Gebäude aber weiterhin über Nebeneingänge betreten.
Thunberg bestritt den Vorwurf des zivilen Ungehorsams in beiden Fällen, wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP aus der Verhandlung berichtete. „Weil es einen Klimanotstand gab und gibt“, begründete sie vor Gericht, warum sie den Anordnungen der Polizei nicht folgte. „Und in einer Notsituation haben wir alle die Pflicht zu handeln.“ Weiter sagte sie: „Die derzeitigen Gesetze schützen die Rohstoffindustrie, anstatt die Menschen und den Planeten zu schützen, was meiner Meinung nach der Fall sein sollte“, als sie den Gerichtssaal verließ.
Thunberg wurde in Schweden bereits zweimal, im Juli und Oktober 2023, wegen zivilen Ungehorsams bei ähnlichen Protesten zu einer Geldstrafe verurteilt. Als 15-jährige Schülerin hatte sie damit begonnen, sich freitags vor das schwedische Parlament in Stockholm zu setzen und so für mehr Klimaschutz zu demonstrieren. Ihr wöchentlicher Schulstreik weitete sich in wenigen Monaten zur globalen Protestbewegung Fridays for Future aus. Ihre Schulstreiks beendete Thunberg nach ihrem Schulabschluss. Sie nimmt nun regelmäßig an Klimaprotesten und anderen Demonstrationen teil.