Gerhard Schröder: "Vielen Dank, meine wunderbare Frau!"
Gerhard Schröder: “Vielen Dank, meine wunderbare Frau!”
Von Katrin Sachse
“Wie schön, dass du geboren bist”, sang der Chor der Gratulanten. So-yeon Schröder-Kim (54) hatte das Lied angestimmt für ihren “lieben Mann” – und der saß mit einem vor Glück entrücktem Lächeln an seinem Tisch. Der Jubilar – vor drei Wochen 80 Jahre alt geworden und selten so gesund und fit aussehend wie heute – genoss es sichtlich, sich feiern zu lassen. Rund 160 Gäste füllten das Berliner Promirestaurant “Borchardt”, um den ehemaligen Bundeskanzler zu ehren. “Die Familie natürlich. Und Wegbegleiter, mit denen mein Mann gute und faire Beziehungen hatte und schöne Stunden verbracht hat”, so definierte So-yeon Schröder-Kim ihre Einladungsliste gegenüber BUNTE.
So-yeon Schröder-Kim: “Mein Mann wusste nicht, wer eingeladen war”
Den Abend hatte die 53-Jährige als Überraschungsparty geplant. “Mein Mann wusste nicht, wer eingeladen war – er wusste nur, dass die üblichen Verdächtigen kommen.” Zu denen zählen natürlich “treue Freunde”, wie Malerfürst Markus Lüpertz (83), Ex-RWE-Chef Jürgen Großmann (72) sowie die beiden SPD-Parteifreunde und Ex-Bundesminister Sigmar Gabriel (64) und Otto Schily (91). Aber auch andere kamen, um ihre Loyalität zu einem Mann zu beweisen, der wegen seiner Freundschaft zum russischen Präsidenten Wladimir Putin (71) seit dem Überfall auf die Ukraine ins gesellschaftliche Abseits geraten ist. Sigmar Gabriel betonte in seiner Rede, er spreche als “bekennender Transatlantiker”. Dennoch finde er es “tragisch, wie Deine politische Lebensleistung zu verschwinden droht. Es zählt der ganze Gerd!”, appellierte Gabriel. “Du warst ein großer Kanzler!” Applaus brandete auf. Und Gerhard Schröder, der Geehrte, lächelte still.
Wolfgang Kubicki: “Ich werde mir niemals vorschreiben lassen, mit wem ich befreundet bin”
Auch FDP-Politiker Wolfgang Kubicki (72), Schröders erklärter “Lieblingsliberaler”, kam zur emotionalen Geburtstagssause – wegen seiner Funktion als amtierender Vize-Bundestagspräsident wohl einer der überraschendsten Gäste. “Ich werde mir niemals vorschreiben lassen, mit wem ich befreundet bin und zu wessen Geburtstagsfeier ich gehe. Wenn es so weit kommt, ist die Demokratie am Ende”, sagte er.
Und Peter Ramsauer (70), auch er ein “Überraschungsredner” und nach dem Tod von Wolfgang Schäuble dienstältester Abgeordneter im Deutschen Bundestag, erinnerte sich in seiner Rede an gemeinsame Zeiten auf der politischen Bühne: “Wir haben uns nichts geschenkt. Aber eigentlich hat mir deine Politik immer ganz gut gefallen”, so der CSU-Politiker, der sich selbst als einen “nicht verbissenen Schwarzen” bezeichnete.
Die größten Emotionen löste So-yeon Schröder-Kim aus
Trotz ehrenvoller Freundschaftsbekundungen – die größten Emotionen löste So-yeon Schröder-Kim aus. Als Zeremonienmeisterin hatte sie den Abend liebevoll geplant und inszeniert. Sie hatte Opernsänger und Musiker engagiert, eine Fotoshow kuratiert, alte Wahlplakate aus den Kellern des SPD-Archivs hervorholen lassen, ein unterhaltsames Programmheft gestaltet, das Menü und die Weine ausgesucht – und sie trat selbst als Sängerin auf. In einem Tonstudio hatte So-yeon Schröder-Kim “My Way” von Frank Sinatra aufgenommen – ein ganz besonderer Liebesbeweis. Als das Video über die großen Bildschirme lief, stand die gebürtige Südkoreanerin auf der Bühne und sang leise mit. Ein paar Tränen liefen über ihre Wangen. Tränen der Rührung. Nicht nur bei ihr.
“Greift nur hinein ins volle Menschenleben! Ein jeder lebt’s, nicht vielen ist’s bekannt, und wo Ihr’s packt, da ist es interessant.” Diese Zeilen aus Goethes “Faust” standen als Motto über dem Geburtstagsfest. Und weil das seit 80 Jahren währende Menschenleben von Gerhard Schröder ohne Currywurst quasi undenkbar erscheint, gab es zu mitternächtlicher Stunde natürlich auch seine imagebildende Leibspeise. Doch vorab, als unterhaltsame Ouvertüre, ein verliebt-neckisches Geplänkel, ob der inzwischen gesund lebende Jubilar dann auch ein Bier zur Wurst trinken darf, denn “das gehört ja wohl dazu”, meinte er. Er durfte.
“Vielen Dank, meine wunderbare Frau!”, sagte Gerhard Schröder – und damit meinte er nicht nur die Erlaubnis zum Bier. Noch so ein Moment, bei dem einige Augen feucht wurden.
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