G-7-Beschluss: Die Welt setzt immer noch auf Kohle

g-7-beschluss: die welt setzt immer noch auf kohle

Vor den Toren Kölns: Braunkohlekraftwerk Niederaußem

Allen globalen Bemühungen zum Klimaschutz zum Trotz verfeuert die Welt immer mehr Kohle. Im Jahr 2022 wurde nach Daten der Internationalen Energieagentur (IEA) so viel Kohle verstromt wie noch nie – es war das zweite Rekordjahr in Folge. Dafür sorgten auch die Gaspreise, die nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine in die Höhe geschnellt waren und die Kohleverstromung im Vergleich wieder attraktiver erschienen ließen. Mehr als ein Drittel des erzeugten Stroms rund um die Welt stammte im Jahr 2022 somit aus dem schmutzigen Energieträger. Die CO2-Emissionen stiegen insbesondere in den Schwellen- und Entwicklungsländern Asiens rasant in die Höhe.

Doch auch mit Blick auf die kommenden Jahre sieht die IEA die Welt nicht auf Kurs. Nach ihren Berechnungen müsste die globale Kohleverstromung bis zum Jahr 2030 um 55 Prozent gegenüber 2022 zurückgehen, um die Chance auf Klimaneutralität bis zum Jahr 2050 zu wahren. Im Jahr 2040 müsste demnach endgültig Schluss sein mit dem schmutzigen Energieträger. Notwendigkeit zum Handeln sehen auch die führenden Industrienationen. Bis zum Jahr 2035 wollen sie die Kohleverstromung im Grundsatz beenden, darauf haben sich die Energie- und Umweltminister der G-7-Länder am Montagabend geeinigt.

Marktgetriebener Kohleausstieg schon 2030?

Deutschland dürfte es mit am schwersten gefallen sein, dem politischen Kompromiss zuzustimmen. Denn wie kaum ein anderes Land setzt es immer noch auf Kohlekraftwerke, sie sorgten im Jahr 2022 für 33 Prozent des erzeugten Stroms. Zwar haben sich der Bund, das Land Nordrhein-Westfalen und der Energiekonzern RWE in den westdeutschen Kohlerevieren auf einen vorzeitigen Ausstieg bis zum Jahr 2030 geeinigt. Das gilt aber nicht für die Braunkohle in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg, dort gilt weiter das im Kohleausstiegsgesetz festgehaltene Enddatum 2038.

Manche Beobachter halten es jedoch für vorstellbar, dass die Zertifikatepreise im europäischen Emissionshandel in den kommenden Jahren so schnell steigen werden, dass sich die Verstromung schon deutlich früher nicht mehr lohnt. Felix Matthes vom Öko-Institut geht etwa von einem marktgetriebenen Kohleausstieg 2030 aus. „Der Markt wird die Kohle aus dem System verdrängen, wenn man nicht anfängt, Kraftwerke zu subventionieren, die ihre Grenzkosten bis zum Ende der 2020er Jahre nicht mehr decken können“, sagte er am Montag auf einer Veranstaltung in Düsseldorf.

Italien denkt wieder über Kernkraft nach

Andere europäische Staaten sind hingegen schon deutlich weiter – auch weil sie über weniger Stein- und Braunkohlevorkommen verfügen und deshalb schon früh auf andere Arten der Stromerzeugung gesetzt haben. Frankreich zum Beispiel setzt traditionell auf Kernkraft, Kohle spielt dort nur eine marginale Rolle (3,7 Prozent).

Entsprechend sauberer ist dort der Strom: Während in Deutschland für jede erzeugte Kilowattstunde Strom durchschnittlich 489 Gramm CO2-Äquivalente ausgestoßen werden, sind es in Frankreich nur 72 Gramm. Ähnlich sieht es in Großbritannien aus, das aktuell überwiegend auf Erdgas, Wind und Kernkraft setzt: Kohle spielt mit 2,2 Prozent des erzeugten Stroms dort so gut wie keine Rolle.

In Italien, das immer noch stark auf Erdgas setzt, waren es im Jahr 2022 noch knapp 10 Prozent, Tendenz aber deutlich sinkend. Der italienische Minister für Umwelt und Energiesicherheit, Gilberto Pichetto Fratin, bezeichnete es in Turin als „wahrscheinlich“, dass Italien auf seinem Festland im nächsten Jahr und auf der Mittelmeerinsel Sardinien im Jahr 2027 die Kohleverstromung beendet.

Im vergangenen Jahr hatte die Gaspreisexplosion zur Reaktivierung von sechs Kohlekraftwerken geführt; diese stehen aber nun weitgehend still. Fratin sagte in Turin weiter, dass die Atomenergie in einem bis zum Jahr 2050 geltenden neuen Plan, der demnächst der EU-Kommission vorgelegt wird, eine Rolle spielen werde. Welche, präzisierte er nicht.

Italien war nach einem Referendumsbeschluss in den späten Achtzigerjahren aus der Atomenergie ausgestiegen. Um seine Klimaziele bis 2030 zu erreichen, muss auch Italien den Ausbau der erneuerbaren Energien beschleunigen. Im Jahr 2022 stammten immerhin knapp 37 Prozent des Stroms aus Erneuerbaren, darunter sind die Wasserkraft, Biomasse sowie Wind- und Solarenergie die wichtigsten Lieferanten.

US-Kohlekraftwerke müssen bald CO2 abscheiden

Neben Deutschland hat auch Japan immer noch einen sehr hohen Kohleanteil im Strommix, im Jahr 2022 noch knapp ein Drittel. Wie zu hören ist, hatte das Land auch deshalb Widerstand gegen den Beschluss der G-7-Minister geleistet. Das Land kann sich vorstellen, nach dem vereinbarten Ausstieg 2035 weiter Kohlekraftwerke einzusetzen und diese mit Abscheide- und Speichertechniken für Kohlendioxid (CCS-Verfahren) auszurüsten.

Nach Angaben der IEA existieren bislang überhaupt nur vier solcher Kraftwerke auf der ganzen Welt, zwei davon in China, eins im südlichen Kanada (Boundary-Dam-Kraftwerk) und eins im US-amerikanischen Texas (Petra Nova). Kanada erzeugt knapp zwei Drittel seines Stroms aus der Wasserkraft, hinzu kommen Erdgas und Kernkraft. Kohle sorgt nur für knapp 5 Prozent des Stroms.

In den USA sind es mit einem Fünftel deutlich mehr. Das Land ist für die zweitmeisten CO2-Emissionen global verantwortlich. Die Regierung von Präsident Joe Biden will diese im Stromsektor bis zum Jahr 2035 eliminieren. In der vergangenen Woche hatte die Umweltschutzbehörde EPA eine Vorschrift erlassen, wonach Kohlekraftwerke, die nach dem Jahr 2032 noch am Netz sind, in Zukunft einen Teil ihrer Emissionen abscheiden müssen. EPA-Chef Michael Regan sagte Medienberichten zufolge, es hätten mehrere Kraftwerksbetreiber darauf hingewiesen, dass CCS eine „praktikable Technologie“ auch für Kraftwerke sei. Die deutsche Bundesregierung hingegen lehnt die Abscheidung von Kohlenstoffdioxid an Kohlekraftwerken ab.

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