"Flurina" beendet den Frühsommer: Krachender Temperatursturz - Unwetter durch Superzellen
Die Zeit mit Temperaturen bis zu 30 Grad ist zunächst vorbei. Nach einem ausgeprägten Wetterwechsel wird es spürbar milder, wie ntv-Meteorologe Björn Alexander vorausblickt. Bis zum wechselhaften und wieder ruhigeren Wochenende kann es wild werden – mit Hagel, Sturm, Starkregen und teils schweren Gewittern.
“Flurina” beendet den Frühsommer: Krachender Temperatursturz – Unwetter durch Superzellen
Björn Alexander: Für den Norden und den Osten unseres Landes gibt es zwar noch etwas Schonzeit für das Sommerintermezzo. Hier hält nämlich Hoch “Sven” noch ein wenig durch. Ansonsten gilt es jetzt, den Blick gen Südwesten zu richten. Vor hier aus ziehen nämlich vermehrt Schauer und teilweise kräftige Gewitter auf. Zum Teil besteht Unwettergefahr.
Vor allem der Westen und der Süden. Von Frankreich her kommt jetzt nämlich Tief “Flurina” heran. Damit werden die vereinzelten Gewitter des Vortages zahlreicher und etwas organisierter. Zuerst in mitunter schwülwarmer Luft, der mit der Kaltfront spürbar kühlere nachfolgen wird. Hierbei verlagern sich die Gewitter mit Unwetterpotenzial nachts sowie am Freitag tagsüber bis herauf in den Nordosten.
Worauf müssen wir uns einstellen?
Im Prinzip erleben wir jetzt die Eröffnung der sommerlichen Unwettersaison 2024 und insofern gibt es direkt einmal die gesamte Palette. Zum Teil schwere und langsam ziehende Gewitter, so dass uns außer der Gefahr von Blitzeinschlägen insbesondere Starkregen mit lokaler Überflutungsgefahr droht.
Derzeit gehen die Wettercomputer von möglichen Niederschlagsmengen von 30 bis 60 Litern pro Quadratmeter oder sogar mehr binnen kurzer Zeit aus. Zudem sind auch mächtigere Gewitterkomplexe, sogenannte Superzellen möglich.
Damit einhergehend besteht die Gefahr von größerem Hagel und Sturm-, vielleicht sogar schweren Sturmböen. Selbst einzelne Tornados sind bei dieser Wetterlage nicht ganz auszuschließen. In Anbetracht der belaubten Bäume ergibt sich daraus im Umfeld der Gewitter ein durchaus beachtliches Schadenpotenzial.
Spätestens am Wochenende ist die energiereiche und unwetterwillige Luft dann passé – die Wärme allerdings ebenfalls. In Summe erwartet uns beim Wetterwechsel ein satter Temperatursturz. Von knapp 30 Grad zuletzt bleiben uns am Wochenende meistens nur noch 14 bis um die 20 Grad.
Bis Mitte nächster Woche machen die Prognosen derzeit kaum Hoffnung für Wärmeverliebte und Sonnenverliebte. Ein richtig stabiles Hoch samt Sommerfeeling zeichnet sich momentan nämlich kaum ab.
Es passt auf jeden Fall ganz gut, dass es nach ersten Gehversuchen der heißen Jahreszeit wieder kühler wird. Fraglich bleibt allerdings, ob die kühle und wechselhafte Phase auch den Zeitraum der Eisheiligen (vom 11. bis zu 15. Mai) anhalten wird oder ob sich nicht vielleicht vorher wieder wärmere Luft bei uns einfindet, wie es beispielsweise das amerikanische Wettermodell derzeit berechnet.
Wie sind denn die Details für das erste Mai-Wochenende?
Am Samstag dominieren von der Mitte südwärts die Wolken und insbesondere im Südwesten wird es wiederholt nass, teilweise außerdem gewittrig. Im Norden bleibt es derweil freundlicher. Die Temperaturen erreichen um die 13 oder 14 Grad in der Eifel und bis zu 22 Grad in der Lausitz.
Erwarten wir einen wechselhaften Mix aus Sonne und Wolken, die teilweise mit kräftigen Regengüssen sowie Blitz und Donner einhergehen können. Die Höchstwerte liegen meistens bei 15 bis 22 Grad; wobei sich der Osten am wärmsten zeigt.
Bis mindestens Mittwoch will das durchwachsene Wetter in die Verlängerung gehen. Ebenfalls eher unterdurchschnittlich performen die Temperaturen, die es höchstens auf 14 bis 22 Grad bringen. Damit sind wir wettertechnisch eher wieder im April als im Mai angelangt. Bleibt zu hoffen, dass sich zu Christi Himmelfahrt und dem möglichen langen Wochenende eine etwas stabilere Situation einstellt.
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