Flop für Russland: Nordkorea-Raketen explodieren bereits in der Luft
Ukrainische Staatsanwaltschaft ermittelt
Flop für Russland: Nordkorea-Raketen explodieren bereits in der Luft
Nach einem Treffen von Kim Jong-un und Wladimir Putin soll Nordkorea rund 50 Raketen an Russland geliefert haben. Die Trümmer wurden nun von der Ukraine untersucht.
Kiew – Die ukrainische Staatsanwaltschaft hat Trümmer von nordkoreanischen Raketen untersucht, die zwischen Dezember und Februar aus Russland abgeschossen wurden. Ziel sei gewesen, die Bedrohung durch Moskaus Zusammenarbeit mit dem nordkoreanischen Regime zu bewerten. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.
Der Generalstaatsanwalt der Ukraine, Andrij Kostin, erklärte gegenüber Reuters, dass die Ausfallrate der Raketen erstaunlich hoch zu sein scheint. „Etwa die Hälfte der nordkoreanischen Raketen verlor ihre geplante Flugbahn und explodierte in der Luft; in diesen Fällen wurden die Trümmer nicht geborgen“, sagte Kostin.
Nordkorea-Raketen auf Ukraine abgeschossen: Russland testet Kims Waffen
Raketen aus nordkoreanischer Produktion machen nur einen kleinen Teil des russischen Arsenals aus, den Moskau im Ukraine-Krieg einsetzt. Doch international hat die Zusammenarbeit beider Länder Alarm ausgelöst. Denn zwischen den ständigen Mitgliedern des UN-Sicherheitsrates hatte es die Vereinbarung gegeben, Nordkorea an der Ausweitung seines Atom- und Raketenprogramms zu hindern.
Kim Jong-Un bei seinem Besuch in Russland im September 2023.
So aber bietet Russland Nordkorea die Möglichkeit, eigene Raketen im Einsatz zu testen. Außerdem hat Moskau Schritte unternommen, die es den Vereinten Nationen erschweren, die gegen Nordkorea verhängten Sanktionen zu überwachen. Im April legte Russland sein Veto gegen die jährliche Erneuerung der UN-Sanktionsbeobachter ein, die seit 15 Jahren die Durchsetzung der Sanktionen gegen Pjöngjang überwachen.
Raketeneinschlag in Charkiw: Hwasong-11 stammt aus Nordkorea
Noch wenige Tage vor Ablauf des Mandats legten die Sanktionsbeobachter einen Bericht vor, in dem wohl zum ersten Mal bestätigt wurde, dass eine in Nordkorea hergestellte Rakete mit der Bezeichnung Hwasong-11 in der ukrainischen Stadt Charkiw eingeschlagen war. Das werteten Beobachter als weiteren Beleg der engeren Beziehungen zwischen Moskau und Pjöngjang. Russland kommentierte die Vorwürfe bislang nicht.
Nach Erkenntnissen der ukrainischen Staatsanwaltschaft hat Nordkorea 50 Raketen des Typs Hwasong-11, im Westen auch als KN-23 bezeichnet, an Moskau geliefert. Der letzte registrierte Einsatz sei am 27. Februar dieses Jahres gewesen. 21 der 50 Raketen konnten durch die ukrainischen Behörden demnach untersucht werden. Drei der Raketen hatten Berichten zufolge Kiew als Ziel, die anderen betrafen die Regionen Charkiw, Poltawa, Donezk und Kirowohrad.
Nordkoreanische Raketen für Russland: Verantwortlich für mindestens zwei Dutzend Tote
Die Angriffe durch die nordkoreanischen Raketen töteten nach ukrainischen Angaben 24 Menschen, verletzten 115 weitere und beschädigten Wohngebäude und Industrieanlagen. Abgeschossen worden seien sie von mehreren Standorten aus, unter anderem aus den russischen Regionen Belgorod, Woronesch und Kursk.
Derzeit untersuchen die ukrainischen Behörden noch, um Nordkorea Ausbilder nach Russland geschickt haben könnte und ob die Raketenstarts überwacht wurden. Nach Angaben der USA fiel die Lieferung Pjöngjangs an Moskau auf ein Zeitfenster kurz nach einem Treffen der beiden Staatsoberhäupter im vergangenen September. (fmü)