Es wurde gelötet, gegossen, gestanzt und gebastelt
Die zweite Industrienacht hat rund 14’000 Besucherinnen und Besucher begeistert. Insgesamt 52 Unternehmen öffneten am Freitag ihre Türen.
Bei der Firma Kibag konnten Kinder einen kleinen Betonklotz in Form eines Legosteins giessen.
Erste Station war die Baufirma Kibag in Allschwil: Was gleich ins Auge sprang, waren die Förderbänder, die Kiesberge und die Silos auf dem Areal. Alles gross und eindrucksvoll. Beim Rundgang erklärte ein Kibag-Mitarbeiter, wie die «richtige» Betonmischung hergestellt wird, denn nein: Beton ist nicht gleich Beton. Besonders beeindruckte jedoch der Riesenmagnet, an dem noch Nägel, Drähte und andere Metallteile «klebten». Den Magneten brauche es, um den Sand und die Steine, die später in den Beton kämen, von Metall zu reinigen.
Nach der Führung hiess es dann: ab zum Betongiessen. Als Erstes musste alles zusammengemixt werden. Da war die «Kunst», nicht zu viel Wasser dazuzugiessen. Dann wurde die Masse in eine Form gegossen, ein Deckel kam darauf, und das Ganze wurde mit Kabelbinder gut verschlossen. «Morgen ist der Beton fest, dann könnt ihr die Kabelbinder durchschneiden», erklärte ein Mitarbeiter.
Mit voller Lust drückten die Kinder beim Recyclingfahrzeug des basel-städtischen Tiefbauamtes auf die Hupe.
Danach ging es weiter zum Messeplatz, wo das Basler Tiefbauamt – verantwortlich für ein sauberes Basel – seine verschiedenen Fahrzeuge präsentierte: ein Fahrzeug zur Schneeräumung, eine Kehrmaschine, mit der nach der Fasnacht die Strassen von «Räppli» befreit werden, und ein Recyclingfahrzeug, mit dem die Glas-Recycling-Stationen geleert werden.
Attraktion war der orange Müllwagen. Jung und Alt liessen sich begeistert die Kippvorrichtung erklären, mit der Müllcontainer hochgehoben und entleert werden. Wer wollte, konnte sich hinten auf die kleine Plattform stellen, wie ein «richtiger» Müllmann, Held vieler kleiner Kinder. Interessantes Detail: Der Griff, an dem sich die Männer beim Fahren festhalten, ist geheizt. Mit grossem Spass nahmen die Kinder zudem Platz auf dem Sessel des Chauffeurs und drückten möglichst lang auf die laute Hupe.
Aufgepasst auf die Finger: Die Textilpresse wurde über 300 Grad heiss.
Nächste Station war das Dreispitzareal. Hier lud die Firma Götschi AG zum T-Shirt-Bedrucken ein, denn die Firma ist unter anderem auf den Verkauf von Berufskleidung spezialisiert. Zwischen schwarzen und grauen Hosen, Westen, Handschuhen und neonfarbenen Hosen und Jacken, wie man sie auch von Gleisarbeiten in Bahnhöfen kennt, stand die begehrte Textilpressmaschine, mit der Besucherinnen und Besucher «ihre» T-Shirts bedrucken konnten.
Das Ganze war eine «heisse» Angelegenheit, denn die Textilpresse wurde über 300 Grad heiss. Die Götschi-Mitarbeiter warnten denn auch jeden und jede: «Aufpassen, es ist sehr heiss.» Vor dem Bedrucken musste aber noch die «schwierige» Frage geklärt werden, für welche T-Shirt-Farbe man sich entscheiden soll: Gelb, Weiss, Orange oder doch lieber Grün? Wer die Wahl hat, hat die Qual.
Mit der Virtual-Reality-Brille vor den Augen konnte man für kurze Zeit zum Rennfahrer oder zur Rennfahrerin werden.
Bei fortgeschrittener Zeit ging es weiter zum Elektro-Gebäudetechnikunternehmen Selmoni AG in Münchenstein, das mit seinem Virtual-Reality-Angebot lockte. Wer Lust hatte – und das waren viele –, konnte sich in ein futuristisches Cockpit setzen, eine Virtual-Reality-Brille aufsetzen, das Steuerrad in die Hände nehmen und Gas geben.
Unter den vielen jungen Rennfahrerinnen und Rennfahrern gab es begabtere und weniger begabte. Auf einem Bildschirm wurde für all jene, die gerade nicht oder noch nicht am Steuer sassen, die Perspektive des Fahrers oder der Fahrerin angezeigt. Nicht selten krachte das imaginäre Rennauto in die Bande.
Die «Herstellung» eines Emojis war nicht so einfach: Vor allem beim Löten brauchte es Fingerspitzengefühl.
Die Industrienacht neigte sich langsam dem Ende zu. Letzte Station war Endress + Hauser im Kägen in Reinach – mit dem Ziel, ein Emoji zu basteln. Dazu wurde Metall gebogen, geklebt, genietet und gelötet. Während die jungen Angestellten von Endress + Hauser noch immer mit vollem Elan dem jungen Publikum beim Basteln halfen, fiel es dem einen oder anderen Kind schwer, sich zu konzentrieren. Müdigkeit machte sich breit.
Um Mitternacht – dem offiziellen Ende der Industrienacht – wurde immer noch heftig an den Emojis «gearbeitet». Das Emoji entpuppte sich als ein Smiley aus Metall mit einem traurigen und einem fröhlichen Mund. Drehte man das Smiley mit dem lächelnden Mund nach unten, leuchtete ein grünes Licht, drehte man es auf traurig, brannte ein rotes Licht. Beim Verlassen der Firma kurz nach Mitternacht dominierte klar die Farbe Grün.
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