Erst 50.000, jetzt 150.000 Euro - Geforderte Spendensumme für Heinz Hoenig steigt immer weiter - Management reagiert
Heinz Hoenig kämpft derzeit um sein Leben. IMAGO/Gartner
Heinz Hoenig kämpft um sein Leben. Weil er nicht krankenversichert ist, muss er für Eingriffe selbst aufkommen. Sein Umfeld hat einen Spendenaufruf gestartet. Doch die geforderte Summe steigt und steigt. Aber warum?
„Das Boot“-Star Heinz Hoenig (72) leidet derzeit unter verschiedenen gesundheitlichen Problemen: das Herz, die Aorta, ein Loch in der Speiseröhre, sogar im Koma lag er kurzzeitig. Für Menschen in Deutschland, die eine Krankenversicherung haben, würden die Kosten der Behandlung zum Großteil von Krankenkassen getragen werden. Hoenig ist allerdings nicht versichert, seine Frau Annika Kärsten-Hoenig (39) hat vergeblich versucht, ihn bei einer Versicherung unterzubringen.
Um die Kosten von Eingriffen , Krankenhausaufenthalt und post-operativen Behandlungen stemmen zu können, hat Hoenigs Management einen Spendenaufruf auf der Plattform „ Go fund me “ gestartet. Das ursprüngliche Spendenziel lag bei 50.000 Euro. Dann stieg es auf 75.000 Euro, dann 100.000. Jetzt sollen sogar 150.000 Euro erzielt werden. Über 4800 Menschen spendeten insgesamt 131.558 Euro (Stand: 8. Mai, 8.35 Uhr). Doch sind 150.000 Euro das Ende der Fahnenstange oder werden nach Erreichung des Ziels ein neues aufgerufen?
Spendenaufruf von Heinz Hoenig (8. Mai, 9 Uhr) Screenshot Go Fund Me
Darum wurde das Spendenziel erhöht
„Das Spendenziel wurde erhöht, da in den vergangenen Tagen klar wurde, dass es leider nicht bei einer Operation bleiben wird“, erklärt die Siegelring GbR, die den Spendenaufruf betreut, auf Anfrage von „ t-online “. Weiter heißt es: „Die zu deckenden Kosten steigen demnach leider aufgrund seines Gesundheitszustands. Deshalb kann man nicht davon ausgehen, dass die großzügigen Spendengelder diese übersteigen werden.“
Klingt so, als ob mehr Geld als die derzeit veranschlagten 150.000 Euro benötigt werden könnten. Eine genaue Summe über die Kosten von Hoenigs Behandlung will man allerdings nicht veröffentlichen. Hoenigs Management hüllt sich bewusst in Schweigen, äußert sich zu „t-online“ so: „Über eine Summe werden wir keine Auskunft geben. Fakt ist, dass Herr Hoenig finanzielle Unterstützung benötigt, um seine Klinik – und OP-Kosten zu decken.“
Experte kritisiert mangelnde Transparenz bei Hoenig-Spendenaufruf
Es ist die mangelnde Transparenz, die Experten Alarm schlagen lassen. Burkard Wilke, Geschäftsführer des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen, bestätigt „ t-online “, dass das Anheben von Spendenaufrufen auf Plattformen wie „Go fund me“ alltäglich sind. Dennoch kritisiert er, dass nicht erläutert wird, warum plötzlich mehr Geld von Hoenigs Umfeld gefordert wird. „Das passiert leider viel zu selten. Das Problem sind die Plattformen. Dort gibt es weder eine Aufsichtsfunktion noch eine Regulierung, lediglich die Spendensammler bestimmen die Regeln.“
Mittlerweile steht bei dem Spendenaufruf, dass das Geld für „die Beschaffung von medizinischen Geräten, Vorbereitungen für den Krankenhausaufenthalt und andere unterstützende Maßnahmen“ vorgesehen ist. Wie hoch die Kosten sind, erfahren Spender allerdings nicht.