Einmalige Aufnahmen zeigen furchtlose Pinguine beim Klippensprung
Solche Aufnahmen gabs noch nie: Hunderte junge Kaiserpinguine stürzen sich von einer Eisklippe in die eisigen Fluten der Antarktis.
Die Szenerie ist furchteinflössend: Dichtgedrängt stehen hunderte, wenige Monate alte Kaiserpinguine am Rand einer rund 15 Meter hohen Eisklippe. Vom Hunger getrieben, spähen die Jungvögel über den Rand, als ob sie überlegen würden, ob sie einen Sturz aus dieser Höhe überleben könnten.
Dann ergreift einer der Vögel die Initiative und wagt den antarktischen Sprung. Wohl einem Urinstinkt folgend flattert er mit seinen Flügeln, auch wenn ihm diese nur beim Tauchen unter Wasser eine Hilfe sind. Sein tollkühner Sturz in die eisigen Fluten wird von den restlichen Mitgliedern der Jungschar genau verfolgt. Wird er ihn überleben?
Dann taucht der mutigste der Kaiserpinguine ein – und taucht Sekunden später wohlbehalten wieder auf. Der Beweis ist erbracht, der Sprung ist machbar. Der Startschuss für die Jagd nach frischem Fisch, Krill und Tintenfisch ist gegeben und die jungen Kaiserpinguine stürzen sich zu Hunderten in die Tiefe.
Kaiserpinguine könnten sich verlaufen haben
Diese erstmals auf Film festgehaltene Szene stammt aus der Dokumentarserie «Secrets of the Penguins» (Geheimnisse der Pinguine), die am Earth Day 2025 auf National Geographic und Disney+ ausgestrahlt wird. Aufgenommen wurde sie im Januar mithilfe einer Drohne in der Atka-Bucht, am Rande des Weddellmeeres in der Westantarktis.
Dass die Pinguine überhaupt erst in diese Situation gekommen sind, ist ungewöhnlich. Normalerweise nisten Kaiserpinguine auf frei schwimmendem Meereis und nicht auf dem Schelfeis, das fest mit dem Land verbunden ist. Doch in letzter Zeit nisten einige Kolonien auf dem Schelfeis. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vermuten, dass diese Verschiebung mit dem durch den Klimawandel verursachten immer früheren saisonalen Abtauen des Meereises zusammenhängen könnte.
Dass die Kaiserpinguine von dieser Klippe ins Meer springen mussten, könnte daran liegen, dass sie einem oder zwei umherstreifenden Altvögeln gefolgt sein könnten, die «schlicht und einfach den falschen Weg eingeschlagen haben», sagte Peter Fretwell, ein Wissenschaftler des British Antarctic Survey, der mehrere Jahre lang Satellitenbilder der Kaiserkolonie in der Atka-Bucht untersucht hat, zu «National Geographic».
Den Trailer zu «Secrets of the Penguins» gibts auf Youtube.