Direktorin Filipovic träumt vom Flug in die Zukunft
Elena Filipovic leitet seit April dieses Jahres das Kunstmuseum Basel. Sie will die Institution modernisieren – und setzt auf Skulpturen aus dem 19. Jahrhundert.
Neu an der Spitze des Basler Kunstmuseums: Elena Filipovic.
Das Kunstmuseum Basel hat seit knapp einem Monat eine neue Direktorin. Die 52-jährige Amerikanerin Elena Filipovic hat Anfang April die Leitung der renommierten Institution übernommen. Sie folgt auf Josef Helfenstein, der das Museum Ende 2023 nach sieben Jahren verlassen hat.
Am Mittwochabend stellte sich Filipovic den Medien und der interessierten Öffentlichkeit vor. «Ich werde alles tun, damit Sie auf das Kunstmuseum Basel stolz sein können», kündigte sie auf Deutsch gleich zu Beginn an. Mit fünf Jahren sei sie auf einem Schulausflug zum ersten Mal in einem Museum gewesen, erzählte sie schliesslich in ihrer «Herzenssprache» Englisch. Für das aus bescheidenen Verhältnissen stammende Mädchen sei das eine Erweckung gewesen. «Museen sind meine erste grosse Liebe», sagt sie heute.
Bei Filipovic, die neun Jahre lang die Kunsthalle Basel leitete, führt die Liebe zu zeitgenössischen Formen. Museen sind für sie «Spaceships», welche die Gesellschaft in die Zukunft führen – bloss keine Friedhöfe oder Mausoleen. Die Inklusion verschiedener Gesellschaftsgruppen ist ihr sowohl bei der Kunst als auch beim Publikum wichtig. «Museen sollen für alle da sein, für das 5-jährige Mädchen, aber auch für den älteren Kunstsammler», so ihre Vision.
Katrin Grögel, Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, bezeichnete Filipovic in ihrer Ansprache denn auch als «hervorragende Gastgeberin». Sie sei eine grossartige Vermittlerin für die Kunst und habe dies auch schon in der Kunsthalle Basel bewiesen.
Erste Anpassungen bei der Sammlung
Trotz Raumschiff-Metapher: Filipovic setzt bei ihrer ersten Sonderausstellung auf Kunst aus dem 19. Jahrhundert. Im Frühling 2025 zeigt das Museum eine Retrospektive des französisch-italienischen Bildhauers Medardo Rosso. Sie habe gemerkt, dass es in den vergangenen sieben Jahren kaum Skulpturenausstellungen gegeben habe. «Es müssen nicht immer Blockbusternamen sein», sagte sie, «ich möchte auch jenen eine Plattform geben, die noch nicht so bekannt sind, es aber verdienen würden.»
Erste Veränderungen sollten bereits in den kommenden Wochen zu erkennen sein. «Wir werden die Sammlung neu hängen», so Filipovic. Sie habe bereits erste Anpassungen vorgenommen.
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