Dichtestress: Gericht befiehlt Limite für Mount-Everest-Besteiger
Weil die Gipfel Nepals ständig überlastet sind, hat der Oberste Gerichtshof der Regierung befohlen, Beschränkungen zur Besteigung einzuführen. Das betrifft auch den Mount Everest.
Die Gipfel Nepals, angefangen beim Mount Everest, sollen in Zukunft weniger zugänglich für die breite Masse sein: Der Oberste Gerichtshof des Himalaya-Landes hat der Regierung befohlen, die Anzahl der erteilten Genehmigungen für die sehr beliebten Besteigungen zu begrenzen.
Die Aufnahmekapazität der Bergregionen «muss respektiert werden» und eine angemessene Höchstzahl an Genehmigungen muss festgelegt werden, entschied das höchste nepalesische Gericht laut «Le Matin».
Hohe Gebühr
Nepal erteilt derzeit an alle Bergsteigbegeisterten, die bereit sind, rund 11’000 Dollar für die Erklimmung des Mount Everest zu zahlen, eine Genehmigung. Im vergangenen Jahr wurde mit 478 erteilten Genehmigungen ein Rekord erzielt.
«Wir setzen den Berg zu sehr unter Druck und müssen ihm eine Pause gönnen», sagte Deepak Bikram Mishra. Dem Entscheid vorausgegangen waren Bedenken der Bevölkerung, die sich um den Naturschutz in Nepal sorgten. Derweil ist noch unklar, wie viele Bergsteiger zukünftig auf Nepals Gipfel dürfen.
Weitere Massnahmen
Das Gericht fordert auch Einschränkungen bei der Nutzung von Helikoptern, die ausschliesslich Rettungskräften vorbehalten werden soll. In den letzten Jahren wurden Helikopter häufig eingesetzt, um Bergsteiger zu den Basislagern und über gefährliche Gebiete zu transportieren.
11 Todesfälle
Mindestens vier der elf Todesfälle, die in diesem Jahr auf den Gipfeln Nepals verzeichnet wurden, waren auf Überfüllung zurückzuführen.
Nima Nuru Sherpa, der Präsident der Nepal Mountaineering Association, äusserte sich vorsichtig nach der Bekanntgabe der Entscheidungen des Obersten Gerichtshofs und meinte, diese sollten erst nach einer gründlichen Studie umgesetzt werden.
«Es ist noch nicht genau bekannt, welche Auswirkungen dies auf die Tourismusindustrie haben wird. Wir wissen nicht, auf welcher Grundlage die Beschränkungen festgelegt werden und wie diese unter den Expeditionen verteilt werden», betonte er. «Wir sollten uns eher darauf konzentrieren, wie wir die Berge sicherer machen können», schloss er.