Denmark Open: Darts-Star Deta Hedman tritt wegen Transfrau Nora-Lynn van Leuven von Turnier zurück
Deta Hedman ist ein Star im Darts und spricht sich lautstark gegen die Teilnahme von trans Frauen bei Frauen-Wettbewerben aus.
Bei den Denmark Open der World Darts Federation (WDF) ist am Wochenende ein im Dartssport seit längerem schwelender Konflikt wieder aufgeflammt. Die englische Spielerin Deta Hedman weigerte sich, im Viertelfinale gegen ihre Kontrahentin aus den Niederlanden, Nora-Lynn van Leuven anzutreten. Das berichtete Sport1 am Sonntag.
Hedman ist dreimalige WM-Finalistin, ein Star im Darts und erklärte Gegnerin von der Zulassung von trans Frauen bei Frauen-Turnieren. „Dieses Thema sorgt für viel Angst in dem Sport, den ich liebe“, postete sie am Montag bei X. „Die Menschen können im Leben sein, wer immer sie wollen, aber ich denke nicht, dass biologisch geborene Männer im Frauensport antreten sollten.“ Der Post war am Montagnachmittag nicht mehr auf ihrem Profil zu finden.
Nach ihrem Rückzug aus dem Turnier ließ sich Hedman laut Sport1 vor Fans aber für ihren Schritt feiern. Demnach soll Hedman unter Applaus gesagt haben, dass sie „bei einem Frauen-Event gegen keinen Mann“ spiele. Die Stimmung soll aufgeheizt gewesen sein, auch transfeindliche Beleidigungen seien gefallen.
Hedman hatte die beiden Welt-Dartsverbände WDF und PDC (Professional Darts Corporation) in der Vergangenheit bereits mehrfach dazu aufgefordert, van Leuven von Frauenturnieren auszuschließen. Immer wieder postet sie auf X unter dem Hashtag #SaveWomensSport ihre Meinung zu Transfrauen im Darts.
Auch aus ihrem eigenen niederländischen Nationalteam bekam Nora-Lynn van Leuven bislang reichlich Gegenwind. Nach ihrem Sieg bei einem PDC-Turnier im März verließen ihre Kolleginnen Aileen de Graf und Anca Zijlstra das Team. „In dem Moment, in dem man sich schämt, für die niederländische Mannschaft zu spielen, weil ein biologischer Mann im Frauenteam spielt, ist es Zeit zu gehen“, schrieb Zijlstra als Begründung dazu auf Facebook. De Graf plädierte für einen respektvollen Umgang mit van Leuven, sprach sich aber auch dafür aus, sie von Frauen-Turnieren auszuschließen.
Der WDF gestattet Spielerinnen, die trans sind, an Frauenwettkämpfen teilzunehmen, wenn sie sich seit mindestens einem Jahr in dem Prozess der Geschlechtsangleichung befinden. Diese Position bestätigte der WDF im April noch einmal nach den Diskussionen um van Leuven. Van Leuven begann ihre Geschlechter-Transition im Jahr 2014. Die Studienlage dazu, ob trans Frauen durch ihre Konstitution gegenüber cis Frauen, also denen, die auch als Frau geboren wurden, einen Vorteil im Darts haben, ist unklar. Auch der Einfluss von Hormontherapie auf die Fähigkeiten von trans Frauen im Darts ist nicht hinreichend erforscht. Solange die Forschung nicht weiter sei, bleibe man bei der Regelung, heißt es im Statement des WDF weiter.