Dax nahe Rekordhoch, Siemens Energy Aktie mit Kursrallye an der Börse
Der Dax notiert knapp unter Rekordhoch. Mit BMW, Continental, Siemens Energy, Fresenius, und Munich Re stellen fünf Dax-Unternehmen ihre Quartalszahlen vor. Größter Gewinner im Dax ist Siemens Energy – der Sanierungsplan für Gamesa steht.
Dax nahe Rekordhoch, Siemens Energy Aktie mit Kursrallye an der Börse
Nach drei starken Tagen zeichnet sich für den Dax am Mittwoch keine klare Tendenz ab. Der jüngste Schub aus New York ebbte mit letztlich kaum bewegten US-Indizes ab. Die Erwartung einer ersten Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed schon im September sei an den Märkten bereits eingepreist, hieß es. Der Dax startete kaum verändert in den Handel und notiert weiterhin knapp unter dem Rekordhoch von rund 18.500 Punkten.
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Der Mittwoch wird erneut geprägt von der Berichtssaison, aber auch die Daten zur deutschen Industrieproduktion im Monat März sind einen Blick wert. Mit BMW, Continental, Siemens Energy, Fresenius und Munich Re berichteten fünf Dax-Unternehmen am Morgen ihre Quartalszahlen. Aus den MDax und SDax-Reihen war die Liste der Berichtsunternehmen noch sehr viel länger.
Positiv fiel vor allem Siemens Energy auf mit einem Kurssprung um 8 Prozent. Der Energietechnik-Konzern erhöhte nach einem starken zweiten Geschäftsquartal seine Jahresprognose. Nach zahlreichen Gewinnwarnungen, die es zuletzt gab, sendet das Unternehmen damit wieder bessere Nachrichten. Für das Sorgenkind, die Windkrafttochter Gamesa, steht außerdem der Sanierungsplan.
Auch Fresenius gehörten vorbörslich mit fast drei Prozent zu den Gewinnern, während es für BMW um knapp ein Prozent bergab ging. Während der Autobauer von einer überraschend niedrigen Marge berichtete, erhöhte der Gesundheitskonzern nach einem starken Jahresauftakt seine Prognose dank der Medizintochter Kabi. Von Henkel hatte es zuvor schon Eckdaten gegeben. Bei Munich Re und Continental zeichnete sich relativ wenig Bewegung ab.
Knorr Bremse löst die Bremse
In der zweiten Reihe fielen im Tradegate-Handel die Papiere von Jenoptik und Knorr-Bremse mit Kursanstiegen um bis zu drei Prozent positiv auf. Beide MDax-Unternehmen übertrafen mit ihrem operativen Gewinn die Erwartungen. Der Chemiekonzern Lanxess blickt derweil wegen einer Nachfrageerholung und Kostensenkungen etwas optimistischer auf das Jahr 2024.
Lufthansa ex Dividende
Aber auch abseits der Berichtssaison gab es kursbewegende Nachrichten. Die Aktien von Borussia Dortmund schnellten vorbörslich nach dem Einzug ins Champions-League-Finale zeitweise prozentual zweistellig hoch. Die Titel der Lufthansa wurden von der Barclays Bank auf “Overweight” hochgestuft. Allerdings gehören die Titel der Fluggesellschaft zu den Aktien, die auch ex Dividende gehandelt werden.
Ölpreise geben leicht nacht
Die Ölpreise haben am Dienstag geringfügig nachgegeben. Am Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni 83,17 US-Dollar. Das waren 16 Cent weniger als am Vorabend. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI ) fiel um 14 Cent auf 78,34 Dollar.
Nach wie vor rangieren die Erdölpreise in der Nähe ihres tiefsten Stands seit Mitte März. Verglichen mit dem Jahresbeginn liegen die Preise jedoch knapp zehn Prozent höher. Das Auf und Ab ist unter anderem mit dem Gaza-Krieg zu erklären, der zuletzt für höhere Risikoaufschläge gesorgt hat. Allerdings halten sich die Auswirkungen auf die Ölförderung bislang in Grenzen. Jedoch ergeben sich Konsequenzen für den Seetransport, weil die von Iran unterstützten Huthi seit längerem Tankschiffe im Roten Meer angreifen.
Am Montag hatte die Meldung, dass die Terrororganisation Hamas einem Vermittlungsvorschlag für eine Waffenruhe in Gaza zustimmt, die Ölpreise kurzzeitig belastet. Der israelische Polizeiminister Itamar Ben-Gvir hält israelischen Medienberichten zufolge die Zustimmung der islamistischen Hamas zum Vermittler-Vorschlag für eine Waffenruhe in Gaza aber für einen “Trick”. Die Ölpreise hatten ihre Verluste rasch wieder wett gemacht. Unterdessen sind Israels Streitkräfte in Richtung der südlichen Stadt Rafah im Gazastreifen vorgerückt und haben damit Sorgen über eine folgenschwere Militäroffensive verstärkt.
Für Preisauftrieb sorgt darüber hinaus die Förderpolitik des großen Ölverbunds Opec+. Die von Saudi-Arabien und Russland angeführte Allianz von etwas mehr als zwanzig Ländern hat ihre Produktion künstlich gedeckelt. Damit soll das Preisniveau hochgehalten werden. Die Nachfrage nach Rohöl, Benzin und Diesel scheint zudem mit der konjunkturellen Besserung in China und Europa anzuziehen.