Berlusconi übergab sich wegen Putin-Geschenk
Von links: Der russische Präsident Wladimir Putin und Italiens Ex-Premier Silvio Berlusconi (Archivbild)
Der italienische Ex-Premier Silvio Berlusconi musste sich einmal während der gemeinsamen Jagd mit Russlands Präsident Wladimir Putin übergeben. Putin hatte ihm ein Rehherz geschenkt, wie ein ehemaliger Vertrauter Berlusconis erzählte.
Bei der Jagd in Russland habe Putin zwei Rehe geschossen, einem der Tiere das Herz entnommen und es Berlusconi geschenkt. „Ich bekam einen Schock. Ich versteckte mich hinter einem Baum und übergab mich“, wurde Berlusconi jetzt vom ehemaligen Senator Fabrizio Cicchitto zitiert. Berlusconi, der im Juni vor einem Jahr gestorben ist, hatte zuvor noch nie ein Gewehr in der Hand gehabt.
Gleichberechtigte Freundschaft
Dieses Erlebnis habe das Verhältnis der beiden Spitzenpolitiker ins Wanken gebracht. Der italienische Ex-Premier soll seine mehr als 20-jährige Freundschaft mit Putin überdacht haben. „Berlusconi und Putin bewunderten sich gegenseitig, und ihre Beziehung war absolut gleichberechtigt. Putin hielt diesen italienischen Unternehmer, der das Fernsehen kontrollierte und den Sprung in die Politik geschafft hatte, für brillant. Berlusconi wiederum hielt Putin für einen Pragmatiker, der in der Lage war, ein Land wie Russland zu führen (…)“, sagte Cicchitto.
Sie hätten viele Dinge gemeinsam tun können und sich über Wirtschaft und Frauenbeziehungen ausgetauscht. Berlusconi habe Putin in den Westen und in die NATO bringen wollen. „Er dachte, er würde gewinnen, und stattdessen wurde er von Putin auf den Arm genommen.“
Nach Beginn des Kriegs in der Ukraine im Februar 2022 war der italienische Politiker jedoch auf Distanz zum russischen Präsidenten gegangen. Er sei enttäuscht gewesen, obwohl er den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj als größenwahnsinnig bezeichnet und ihn verachtet habe, sagte der ehemalige Vertraute.
Putin sprach nach dem Tod von Berlusconi von einem „teuren Menschen“ und „echten Freund“ (siehe Video oben).