Bauernproteste: „Demos müssen nicht die letzten gewesen sein“ - Brandenburgs Bauernpräsident
Auch in Berlin demonstrierten in den letzten Monaten einige Bauern.
Brandenburgs Bauernpräsident ist zufrieden mit den ersten Erfolgen nach den Protesten der Landwirte in den vergangenen Monaten. „Wir fahren heute noch mit den grünen Kennzeichen, die uns von der Kraftfahrzeugsteuer befreien. Die wollte man uns im Dezember noch wegnehmen. Da hat man gleich reagiert“, so Henrik Wendorff gegenüber der Märkischen Allgemeinen Zeitung. Auch die Europäische Union habe nach Demonstrationen in mehreren Ländern in vielen Positionen nachjustiert.
Gleichwohl bedeute der Abbau der Subventionen für Agrardiesel in Deutschland, dass Brandenburgs Bauern rund 20 Millionen Euro fehlten. „Das ist eine Einkommenskürzung für uns Landwirte“, sagte Wendorff. Er schloss neue Bauernproteste nicht aus: „Wenn sich das Marktgeschehen verschärft und die Rahmenbedingungen sich nicht verändern, werden wir überlegen, wie wir mit der Situation umgehen. Die Demonstrationen von Anfang dieses Jahres müssen nicht die letzten gewesen sein.“
Die höheren Verbraucherpreise für Lebensmittel seien nicht bei den Bauern angekommen, sondern im Handel hängen geblieben. Landwirte bräuchten eigentlich „zeitnah 20 Prozent höhere Erzeugerpreise, um halbwegs unsere Defizite auszugleichen“, sagte der Verbandsvertreter.
Auch in Berlin und Brandenburg hatte es zahlreiche Bauernproteste gegeben. Die Straße des 17. Juni war für Tage gesperrt, in Brandenburg sorgten Blockaden der Bauern auf Straßen sowie Gülle und Mist auf der Fahrbahn für Verkehrschaos und Autounfälle.