Auswärtiges Amt ruft Botschafter Alexander Graf Lambsdorff aus Moskau zurück
Der deutsche Botschafter in Moskau, Alexander Graf Lambsdorff, steigt in einen Wagen im März 2024.
Deutschland hat seinen Botschafter in Russland, Alexander Graf Lambsdorff, zu Konsultationen zurückgerufen. Das teilte das Auswärtige Amt am Montag mit. Der Schritt steht in Zusammenhang mit einem Cyber-Angriff, der russischen Hackern des Militärgeheimdienstes zugeschrieben wird. Er traf anderem auf die SPD.
Der Botschafter soll sich demnach für eine Woche in Berlin aufhalten und dann nach Russland zurückkehren. Die Bundesregierung nehme den Vorfall „sehr ernst“, sagte die Sprecherin. Er reihe sich zudem ein, „in weitere Ereignisse in den vergangenen Monaten“. Mit Blick auf die Beratungen mit Lambsdorff in Berlin sprach sie von einem „üblichen Verfahren“.
Zuvor war bekannt geworden, dass die Bundesregierung eine Einheit des russischen Militärgeheimdienstes für einen Cyberangriff auf die SPD im vergangenen Jahr verantwortlich macht. „Staatliche russische Hacker haben Deutschland im Cyberraum angegriffen“, hatte Außenministerin Annalena Baerbock während in der vergangenen Woche ihres Australien-Besuchs in Adelaide erklärt. Die Hacker-Gruppe APT 28, die vom russischen Militärgeheimdienst GRU gesteuert wird, soll in der SPD-Parteizentrale seit mindestens März 2022 über einen längeren Zeitraum eine damals nicht bekannte kritische Sicherheitslücke in Microsoft Outlook ausgenutzt haben, um vor allem E-Mail-Konten zu kompromittieren.
Weitere Cyberangriffe richteten sich laut Innenministerium gegen deutsche Unternehmen aus den Bereichen Logistik, Rüstung, Luft- und Raumfahrt, IT-Dienstleistungen sowie gegen Stiftungen und Verbände.