Außergewöhnliche Jungennamen werden beliebter

Neue Erkenntnisse: Traditionelle Vornamen sind derzeit weniger beliebt als noch vor zehn Jahren. Dafür werden Individualität und eigene Identität groß geschrieben – das gilt auch bei der Namenswahl für den Nachwuchs, wie eine Erhebung zeigt.

Häufige Vornamen sind weiterhin beliebt, weil sie eingängig sind und nicht anecken. Dennoch ist ein Trend zu mehr Individualität in deutschen Städten zu beobachten, was die Namenswahl für Babys angeht.

Facts and figures zu den außergewöhnlichen Vornamen

Im Jahr 2022 erhielten laut einer Auswertung des vornamen.blog die Neugeborenen mehr unterschiedliche Vornamen als zehn Jahre zuvor. So bekamen in der deutschen Hauptstadt Berlin im Jahr 2022 nur noch 4,7 Prozent der Kinder einen Namen aus der Top-10-Liste, während es im Jahr 2012 noch 7,3 Prozent der Kinder gewesen waren.

Gleichzeitig steig die Anzahl der Kinder in Berlin, die einen Namen bekamen, der im selben Jahr nur ein einziges Mal vergeben wurde: 2022 waren es 14,4 Prozent der Neugeborenen, 2012 nur 12,5 Prozent.

Blondes Mädchen schaut in die Kamera.

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Warum wird die Namenswahl außergewöhnlicher?

Laut vornamen.blog habe sich der Fokus in deutschen Großstädten weg von traditionellen Namen von Verwandten hin zu mehr Individualität und eigener Identität verschoben. Warum, lässt sich vermuten. Die fortschreitende Globalisierung und Internationalisierung haben sicher einen Einfluss. Aber auch popkulturelle Strömungen beeinflussen unsere Gesellschaft, das gelte auch für die Namenswahl für den Nachwuchs. “Eltern münzen ihre eigenen Interessen häufig von Beginn an auf ihre Kinder: sei es in Form von prominenten Vorbildern oder fiktiven Charakteren aus der Literatur- und Filmwelt”, heißt es in einer Presseinformation. Inzwischen setzt sich dieser Trend auch in Richtung Wissenschaft fort. Eltern möchten ihre Leidenschaft in Form des Namens an ihre Kinder weitergeben und nennen sie zum Beispiel nach Steinen, Fischgattungen oder Blumen. So entstehen sogenannte “nerdy names”, oder auch Nischennamen.

Außergewöhnliche Jungennamen – unsere Favoriten unter den Nischennamen

Im Folgenden stellen wir euch einige außergewöhnliche Jungennamen vor. Vielleicht empfindet ihr sie als inspirierend.

• Alwin (althochdeutsch) – der Edle, Freund
• Arvid (altnordisch) – Baumadler 
• Baz (altpersisch bis indisch) – Falke, Habicht
• Caius (lateinisch) – der Erfreuende
• Dorian (griechisch, englisch) – der Dorier
• Eike (althochdeutsch) – Kurzform von Ekkehard. Waffenspitze, Klinge, Schneide
• Enno (althochdeutsch, friesisch) – Kurzform von Einhard oder Eginhard. Schwertspitze 
• Flynn (irisch) – Sohn des rothaarigen Mannes
• Hauke (friesisch) – abgewandelt von Hugo. Verstand, Gedanke
• Jalo (finnisch) – der Vornehme, Edle
• Jorrit (altdeutsch) – von Eberhard. Stark, kräftig
• Jukka (finnisch) – der Herr ist gütig
• Keno (althochdeutsch, friesisch) – kühner Ratgeber
• Leif (skandinavisch) – Sohn, Erbe
• Luam (asiatisch) – Python
• Merlin (walisisch) – aus der Artursage, hier war Merlin ein Zauberer und Berater des Königs. Falke
• Nelio (lateinisch, spanisch) – von den Corneliern stammend
• Quinn (irisch) – der Weise
• Rasmus (griechisch) – der Begehrenswerte, Liebenswürdiege
• Samu (hebräisch) – Gott hat erhört
• Taro (japanisch) – der Erstgeborene
• Zia (arabisch) – Licht, Glanz, Glut

Niedliches Baby schaut eingewickelt in ein Handtuch mit Dackelblick in die Kamera.

No-Gos

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