Arbeitsmarkt: Widersprüchliche Signale vom US-Jobmarkt
Baukräne, Konjunktur, Wirtschaft, Wirtschaftsaufschwung, Wachstum, Bruttosozialprodukt, Wohnungsbau data-portal-copyright=
Die Zahl der offenen Stellen in den USA fällt auf das tiefste Niveau seit 2021. Eine Befragung in der Privatwirtschaft zeigt allerdings: Es wurden zuletzt mehr Stellen geschaffen als erwartet.
Die Nachfrage nach Personal in den USA hat deutlicher als erwartet abgenommen. Die auch für die Notenbank Federal Reserve wichtige Kennzahl der offenen Stellen sank Ende März auf 8,488 Millionen, wie das US-Arbeitsministerium am Mittwoch zu seiner monatlichen Umfrage (Jolts) mitteilte. Das ist das tiefste Niveau seit drei Jahren.
Von Reuters befragte Experten hatten nur mit einem Rückgang auf 8,686 Millionen gerechnet. Zugleich wurde der Vormonatswert auf 8,813 Millionen von ursprünglich gemeldeten 8,756 Millionen revidiert.
An diesem Freitag steht der Arbeitsmarktbericht der Regierung für April an. Dabei rechnen Ökonomen mit einem Stellenzuwachs von 243.000, nach 303.000 im März. Die US-Notenbank Federal Reserve, die am Abend wieder über den Leitzins entscheidet, will mit einer straffen geldpolitischen Linie den Preisauftrieb dämpfen und den Arbeitsmarkt abkühlen.
Eine Firmenbefragung des Personaldienstleisters ADP – diese ist weiter nach vorn gerichtet – hingegen sendete andere Signale zum Jobmarkt. Demnach haben US-Unternehmen im April mehr Jobs geschaffen als erwartet.
Unter dem Strich entstanden 192.000 neue Stellen in der Privatwirtschaft, teilte ADP mit. Von Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit einem Stellenzuwachs von 175.000 gerechnet. Das Plus im März wurde zudem von ursprünglich 184.000 auf nunmehr 208.000 nach oben korrigiert.
„Die Neueinstellungen im April waren breit gefächert“, sagte ADP-Chefvolkswirtin Nela Richardson angesichts von Zuwächsen in Industrie, Baubranche und bei Dienstleistern. „Lediglich die Informationsbranche zeigte Schwäche.“ Hier habe es Arbeitsplatzverluste und den geringsten Lohnzuwachs seit August 2021 gegeben.