Apple entschuldigt sich für umstrittenen iPad-Werbeclip
»Wir haben mit diesem Video danebengelegen«: Apple äußert sich zu dem Clip zum neuen iPad und räumt Fehler ein. Zuvor hatte es harsche Reaktionen gegeben.
Mit seinem neuesten Werbeclip ist Apple über das Ziel hinausgeschossen und räumt nun auch selbst eine Fehleinschätzung ein. Das berichteten zumindest die US-Branchenexperten von Ad Age. Sie zitieren den Konzern so: »Unser Ziel ist immer, die unzähligen Wege zu feiern, auf denen sich unsere Nutzer auf dem iPad ausdrücken und ihre Ideen zum Leben erwecken können. Wir haben mit diesem Video danebengelegen – und das tut uns leid.«
DER SPIEGEL fasst die wichtigsten News des Tages für Sie zusammen: Was heute wirklich wichtig war – und was es bedeutet. Ihr tägliches Newsletter-Update um 18 Uhr. Jetzt kostenfrei abonnieren.
Apple selbst wollte sich laut der Nachrichtenagentur Reuters nicht äußern, verwies aber auf den Bericht von Ad Age.
In dem Clip zerquetscht eine riesige Hydraulikpresse in einer fensterlosen Fabrikhalle langsam erst eine Trompete, dann ein Klavier, einen Flipperautomaten, weitere Instrumente, Farbtöpfe, schließlich Spielzeuge, Bücher und Kameralinsen. Alles geht alles zu Bruch, während der fröhliche Song »All I Ever Need Is You« von Sonny & Cher erklingt. Als sich die Presse wieder öffnet, liegt da nur noch ein iPad.
Tim Cook, der Nachfolger von Steve Jobs, schreibt dazu : »Stellt euch nur all die Dinge vor, die damit erschaffen werden.«
Die Reaktionen waren deutlich gewesen. »Alles, was du liebst, ZERSTÖRT«, so fasste etwa der Journalist Ben Mullin den Clip auf X zusammen. »Ernsthaft, was stimmt nicht mit euch?«, fragte die Filmemacherin Justine Bateman Apple.
Jemand anderes schrieb: »Werbung, die zeigt, wie schöne Werkzeuge menschlicher Kreativität zerquetscht und durch das neueste und dünnste Gadget ersetzt werden.« Oder etwas ausführlicher: »Was für ein unglaubliches Eigentor von Apple. Zu einer Zeit, in der sich Künstler, Musikerinnen und Kreative mehr denn je sorgen, dass Techunternehmen versuchen, sie für ihren eigenen Profit zu Staub zu zermalmen, kommt Apple mit einer Anzeige, deren einzige Botschaft lautet: Ja, das ist genau das, was wir tun.«
Auch der Schauspieler Hugh Grant war alles andere als angetan. Er schrieb auf X, der Clip repräsentiere »die Zerstörung der menschlichen Erfahrungen, vorangetrieben vom Silicon Valley«.