Angriff galt angeblich Söldnern: Russische Drohnen setzen ukrainisches Hotel in Brand
Im ukrainischen Mykolajiw lassen russische Drohnen ein Hotel in Flammen aufgehen. Ziel seien Söldner gewesen, die in dem Hotel untergebracht gewesen sein sollen, heißt es von russischer Seite. Die Ukraine spricht von Angriffen auf die Infrastruktur. Verletzt wurde bei dem Anschlag offenbar niemand.
Die südukrainische Hafenstadt Mykolajiw wird immer wieder Ziel russischer Angriffe. (Archivbild)
Russische Drohnen haben am frühen Sonntagmorgen ein Hotel in der ukrainischen Schwarzmeerstadt Mykolajiw in Brand gesetzt. Außerdem sei das Fernwärmenetz der Stadt beschädigt worden, sagte der Gouverneur von Mykolajiw, Witalij Kim. Einzelheiten schilderte er nicht, erklärte aber, es habe keine Personenschäden gegeben.
Die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA meldete unter Berufung auf einen Koordinator moskautreuer Rebellen, der Angriff auf Mykolajiw habe einer Schiffswerft gegolten, in der Seedrohnen montiert werden. Attackiert worden sei auch ein Hotel, das englischsprachige Söldner untergebracht habe, die für die Ukraine gekämpft hätten. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.
Russland verkündet Einnahme von Dorf bei Awdijiwka
Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, im Verlauf der Nacht seien 17 ukrainische Drohnen über vier Regionen im Südwesten des Landes abgeschossen worden. Gouverneur Wladislaw Schapscha sagte, drei Drohnen seien in der Nähe eines Öldepots in Ljudinowo abgefangen worden, einer Industriestadt etwa 230 Kilometer nördlich der ukrainischen Grenze. Der Gouverneur der russischen Region Belgorod berichtete, eine Drohne habe Kommunikationsanlagen beschädigt. Berichte über Verletzte oder Schäden gab es zunächst nicht.
ISW prophezeit Russland Gewinne
Die ukrainischen Regionen Donezk und Charkiw haben in den vergangenen Wochen heftige Kämpfe erlebt. Russische Streitkräfte versuchen, entlang der mehr als 1000 Kilometer langen Frontlinie Fortschritte zu erzielen, während Munitionsmangel die ukrainischen Verteidiger zunehmend lähmt.
Ukraine meldet Rückschritte an der Front
Die in Washington ansässige Denkfabrik Institute for the Study of War erklärte, russische Truppen würden in den kommenden Wochen wahrscheinlich “bedeutende Gewinne” erzielen, während die Ukraine auf dringend benötigte Waffen aus einem großen US-Hilfspaket warte. Invasionstruppen hätten Möglichkeiten, um bei Awdijiwka vorzustoßen und das nahe gelegene Tschassiw Jar zu bedrohen. Dessen Einnahme gäbe den Russen die Kontrolle über eine Anhöhe, von der aus sie andere Schlüsselstädte angreifen könnten, die das Rückgrat der Verteidigung der Ostukraine bilden. Das ISW schätzte aber, dass diese russischen Vorstöße wahrscheinlich nicht dazu führen werden, dass Verteidigungslinien der Ukraine zusammenbrechen.
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