Abstimmung über AUA-Kollektivvertragsangebot läuft noch bis Mitternacht
ABD0100_20240404 – SCHWECHAT – ÖSTERREICH: ++ THEMENBILD ++ AUA-Fahnen vor den Flughafen Wien-Schwechat. Heute, Donnerstag, 4. April 2024, findet eine Betriebsversammlung der Austrian Airlines AG (AUA)-Belegschaft in Schwechat statt. – FOTO: APA/ROBERT JAEGER
Wien/Schwechat – Die Gewerkschaft vida hat das AUA-Bordpersonal aufgerufen über das aktuelle Angebot in den KV-Verhandlungen abzustimmen und gibt am Dienstag das Ergebnis bekannt. Die Online-Befragung endet am Montag um 23:59 Uhr. Nach der Auswertung werde der Fachausschuss Luftfahrt in der Gewerkschaft über das Ergebnis beraten und dieses danach bekanntgeben, sagte eine vida-Sprecherin zur APA.
Der AUA-Vorstand hatte sein Angebot in der Vorwoche in der 20. Verhandlungsrunde nachgebessert. Das Angebot der Fluglinie umfasst laut vida für heuer ein Gehaltsplus von 6,8 Prozent plus 0,2 Prozent sowie die im Vorjahr vereinbarte Erhöhung um ein Prozent – also in Summe 8 Prozent. Für 2025 und 2026 sieht das Offert der AUA eine Steigerung um jeweils 5 Prozent vor – allerdings inklusive Inflation. Co-Piloten sollen bis zu 10 Prozent zusätzlich in der ersten Stufe erhalten, führte die Gewerkschaft an. Ein konkretes Angebot sei ihr jedoch nicht vorgelegt worden, erklärte vida. Und bei der Erfolgsbeteiligung zeichne sich eine Verschlechterung ab.
Aus Sicht der Gewerkschaft ergibt sich mit dem neuen Angebot nur eine minimale Verbesserung. Der AUA-Bord-Betriebsrat und die Gewerkschaft fordern eine Angleichung der AUA-Gehälter an jene der deutschen Muttergesellschaft Lufthansa, was eine Anhebung um bis zu 40 Prozent bedeuten würde.
Absage bei weniger als 50 Prozent Zustimmung
Die Gewerkschaft hat ihre Mitglieder – rund 60 Prozent der Belegschaft – unter den rund 1.000 Pilotinnen und Piloten sowie den rund 2.400 Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter aufgefordert, über das Angebot online abzustimmen. Allerdings werde die Gewerkschaft die Stimmen des Kabinenpersonals und des Cockpitpersonals getrennt auszählen. Wenn nur 50 Prozent oder weniger einer dieser zwei Gruppen das Angebot ablehnen, werde das Angebot der AUA insgesamt abgelehnt, teilte die Gewerkschaft online mit. Das prozentuelle Ergebnis der Abstimmung werde nur bei einer Zustimmung veröffentlicht, kündigte die Gewerkschaft an.
Die Abstimmung bezeichnete Günther Ofner, Flughafen Wien-Vorstand und Wirtschaftskammer-Luftfahrtchef, in einer Aussendung als “reine Farce” sowie als “völlig intransparent”. Schließlich dürften nur Gewerkschaftsmitglieder abstimmen, so Ofner.
Im Kampf um höhere Gehälter hatte das AUA-Bordpersonal vor Ostern für 36 Stunden gestreikt. Auch mehrere Betriebsversammlungen führten heuer im Frühjahr zu Flugunterbrechungen. (APA, 15.4.2024)