Zwei deutsche KI-Firmen fusionieren
Das Saarbrückener Künstliche-Intelligenz-Start-up Natif.ai ist ein Spin-off des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI)
Zwei deutsche KI-Firmen fusionieren
Zwei deutsche KI-Firmen fusionieren
Natif.ai wird vom Dokumentenspezialisten Docuware übernommen
cru Frankfurt
Das KI-Start-up Natif.ai bekommt neue Eigentümer. Das erst vor wenigen Jahren gegründete deutsche KI-Unternehmen, das sich auf die Analyse von Dokumenten spezialisiert hat, bietet eine Software an, die Handschriften und Grafiken automatisch lesen und klassifizieren kann. Jetzt wird das Saarbrücker Jungunternehmen von dem Dokumentenverarbeitungsspezialisten Docuware aus Germering bei München übernommen.
Verkäufer von Natif.ai sind die teilweise namhaften Wagniskapitalgesellschaften Redalpine, High-Tech Gründerfonds, 468 Capital, F-Log Ventures, Premius GmbH und Bold Ventures. Die auf Tech-Deals spezialisierte Investmentboutique Clipperton hat als alleiniger Finanzberater auf der Verkäuferseite agiert. Der Käufer Docuware gehört zur japanischen Ricoh-Gruppe und ist ein Anbieter von Dokumentenmanagement- und Workflow-Automatisierungslösungen.
Der Sitz von Natif.ai, die nun Teil der Docuware Group wird, soll in Saarbrücken verbleiben. Zum Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Laut Finanzkreisen handelt es sich um einen höheren zweistelligen Millionenbetrag. Bei der jüngsten Finanzierungsrunde war Natif.ai mit rund 20 Mill. Euro bewertet worden. „Die Zusammenführung der Kompetenzen beider Teams wird Docuware als Enterprise-Content-Management-Anbieter auf ein neues Level heben“, erklärten die Natif.ai-Co-CEOs Manuel Zapp und Johannes Korves.
Sie hatten Natif.ai 2019 zusammen mit Christophe Hocquet und Berenger Laurent gegründet. Die Firma ist ein Spin-off des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI). Das junge KI-Unternehmen soll Docuware in die Lage versetzen, den Kunden global moderne KI-Technologien zur Verfügung zu stellen, die laut Docuware-President Michael Berger „für das Wachstum und den Fortschritt von Unternehmen unerlässlich sind und Docuware auf die nächste Stufe als Enterprise-Content-Management-Marktführer bringen werden“. Als einer der wichtigsten Wettbewerber von Docuware gilt die Bonner Softwareschmiede SER Group, die gerade vom Private-Equity-Riesen Carlyle für einen Betrag in der Größenordnung von 800 Mill. Euro an den Bostoner Finanzinvestor TA Associates verkauft wurde.