50 Jahre Hessenpark: Freilichtmuseum feiert Geburtstag und gibt sich neuen Namen

50 jahre hessenpark: freilichtmuseum feiert geburtstag und gibt sich neuen namen

Freilichtmuseum im Wandel: Heute zeigt der Hessenpark in Führungen mit Schauspielern, wie die Menschen auf hessischen Dörfern in früheren Zeiten gelebt haben.

Am Freitag beginnt im Hessenpark eine besondere Saison: Das Freilichtmuseum bei Neu-Anspach im Taunus wird in diesem Jahr ein halbes Jahrhundert alt. Das Jubiläum ist zwar erst im September, aber schon von März an soll Besuchern ein spezielles Programm geboten werden, zunächst mit einer Sonderausstellung zur Laterna Magica, „dem Vorgänger der heutigen Kinowelt“, wie Museumsleiter Jens Scheller am Mittwoch angekündigt hat. Die Schau wird am Sonntag eröffnet.

Am Wochenende danach geht es gleich mit der Samen- und Pflanzenbörse weiter, bei der sich nach Schellers Worten eine „ganz eigene Szene“ trifft. Die Pflanzenzüchter und -liebhaber bringen das Saatgut alter Sorten mit und kommen mit Gleichgesinnten ins Gespräch. Für den Hessenpark, in den jedes Jahr mehr als 200.000 Besucher kommen, steht das Angebot für das Ziel, aktuelle Diskurse wie etwa zur Artenvielfalt aufzugreifen.

Anlässlich des runden Geburtstags hat das Museum eine Sonderausstellung zum Gründungsjahr 1974 vorbereitet, die vom 17. März an zu sehen sein wird. Der Titel lautet „Abba, Fußball, Energiekrise“ – es geht also um „Waterloo“, die Weltmeisterschaft und den Ölpreisschock. Im April beginnt dann eine weitere Schau mit Porträts der Fotografin Sandra Mann. Sie zeigt Menschen, die 2024 ihren 50. Geburtstag feiern – und verflicht das mit biographischen Informationen, die über das Persönliche hinausweisen und so gleichzeitig dokumentieren sollen, was das tägliche Leben der vergangenen Jahrzehnte in Hessen ausgemacht hat – nicht nur, aber vor allem auch auf dem Land.

50 jahre hessenpark: freilichtmuseum feiert geburtstag und gibt sich neuen namen

Freilichtmuseum im Wandel: Auf einem Motiv einer Ausstellung mit Schwarz-Weiß-Fotos wetzt eine Bäuerin eine Sense.

Neuer Name ist Programm

Den Alltag trägt der Hessenpark seit Jahresbeginn auch im Namen: Er heißt nun „Museum für Alltagskultur des Landes Hessen“. Ein Grund dafür ist, dass die Institution vor einiger Zeit die Sammlung für Alltagskultur des Landesmuseums Darmstadt übernommen hat. Zudem hat der Aufsichtsrat der landeseigenen Gesellschaft, die das Freilichtmuseum auf dem 65 Hektar großen Gelände trägt, kürzlich beschlossen, dass sie vom 1. Januar an gemeinnützig ist. Damit Besucher besser verstehen, was die Ziele des Hessenparks sind, eröffnet im September eine neue Dauerausstellung.

Sie zeigt etwa, wie sich entscheidet, welche historischen Häuser im Hessenpark aufgebaut werden. Das müssen nicht unbedingt Fachwerkhäuser sein – im vergangenen Jahr ist aus Oberursel ein Container für Flüchtlinge aus den Neunzigerjahren hinzugekommen. Und demnächst wird eine Dorftankstelle transloziert, wie das Versetzen in der Freilichtmuseumssprache heißt. Museumsleiter Scheller hofft, dass vielleicht schon in zwei weiteren Jahrzehnten Kinder darüber staunen können, die „ganz ohne fossile Brennstoffe aufgewachsen sind“.

Auch Fachwerk gibt es selbstverständlich weiter reichlich zu sehen. Es spielt im Museum aber eine andere Rolle als in den Anfangsjahren. So müssen inzwischen etliche Gebäude saniert werden – und gedämmt. Außerdem gehört zu den Neuheiten im Hessenpark ein Fachwerk-Musterhaus für Energieeffizienz. Darin können sich Hausbesitzer informieren, die ihre eigenen Gebäude erneuern wollen. Das Jubiläum feiert der Hessenpark mit geladenen Gästen im September – und mit allen anderen schon am 22. und 23. Juni. Dann werden an mehreren Orten auf dem Gelände Kaffeetafeln mit Kuchensorten aus fünf Jahrzehnten stehen.

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