Zu kalt für Batterie – Linzer (56) muss im Auto frieren
Fotograf Mike Wolf aus Linz (56) hat sich eine Zusatzheizung ins Auto einbauen lassen. Bei der klirrenden Kälte hat diese aber den Geist aufgegeben.
Die eisigen Temperaturen machen Tausenden Auto-Batterien zu schaffen. Bei einem Linzer funktionierte die Heizung nicht mehr, er blieb trotzdem cool.
Als Fotograf ist der Linzer Mike Wolf (56) viel unterwegs. Damit es in seinem Auto auch bei Wartezeiten schön warm ist, hat er sich kürzlich eine zusätzliche Heizung einbauen lassen. Doch die Eiseskälte hat die Batterie der Heizung lahmgelegt, nichts ging mehr. “Sie hat einfach nicht geladen, ich habe gebibbert, mir die Finger fast abgfroren”, so Wolf zu “Heute”.
Wie ihm geht es derzeit Tausenden anderen. Der ÖAMTC alleine verzeichnet derzeit täglich bis zu 500 Einsätze in OÖ, teilweise doppelt so viele wie an normalen Tagen, auch beim ARBÖ waren es zuletzt 30 Prozent mehr. “Der Großteil dieser Einsätze ist, wie immer bei diesen Temperaturen, mit streikenden Batterien begründet”, so ein Sprecher.
Generell waren Batterien auch im Vorjahr häufigste Pannen-Ursache. Ein Drittel aller Fälle betraf dieses Problem. Auch bei Elektroautos ist die Batterie der häufigste Grund für Stillstand – allerdings nicht der Haupt-Akku, der den Motor antreibt, sondern eine kleine Batterie fürs Bordnetz. Weiteres Problem ist die Funktion der Akkus. “Die Reichweite der Batterie von einem E-Auto ist bei kalten Temperaturen um zirka ein Drittel reduziert”, so Rupert Brugger, Techniker und Schulungsleiter von ARBÖ, in einem Gespräch mit “Heute” bei der ersten Kältewelle Anfang Dezember.
109.425-mal wurden die Mitarbeiter des ÖAMTC im vergangenen Jahr in Oberösterreich zu Pannen auf der Straße gerufen, das entspricht durchschnittlich 300 Einsätzen täglich. 37.330-mal rückten die “Gelben Engel” laut einer Aussendung zusätzlich mit dem Abschleppwagen aus. Größere und kleinere Pannen haben die Technikerinnen auch direkt an den Stützpunkten behoben: 132.001 stationäre Pannenhilfen sind ein Plus von knapp fünf Prozent gegenüber 2022 und damit laut ÖAMTC “ein Rekordergebnis”.
“Besonders in Zeiten hoher Inflation, anhaltender Lieferschwierigkeiten und knapper Ressourcen brauchen die Menschen Sicherheit. Die steigende Nachfrage nach unseren Dienstleistungen spiegelt das enorme Vertrauen in den ÖAMTC als verlässlichen Partner wider”, so ÖAMTC Oberösterreich-Landesdirektor Harald Großauer.
Rund ein Drittel aller Einsätze entfiel laut ÖAMTC auf schwache, leere oder defekte Batterien. “Dahinter folgten Probleme mit den Reifen, der Lichtmaschine oder dem Starter sowie dem Motor bzw. dem Motormanagement. In rund fünf Prozent der Fälle mussten irrtümlich versperrte Fahrzeugtüren geöffnet werden”, so der Autofahrerclub.
Sowohl sehr tiefe bzw. hohe Temperaturen setzen den Fahrzeugen und den Menschen zu. “Die Sommermonate werden für die Pannenhilfe eine immer größere Herausforderung, da die Hitzetage zunehmen und damit mehr Einsätze zu verzeichnen sind. Weiters ist der Dezember ein Monat mit sehr vielen Pannenhilfen, auch im Vorjahr hat uns die Kälteperiode Anfang Dezember ein Einsatzhoch beschert”, so der Landesdirektor.