Wunderwaffe bei Windows: Dieser Handgriff kann viele Probleme lösen
Wunderwaffe bei Windows: Dieser Handgriff kann viele Probleme lösen
Die Problemsuche kann in Windows eine Weile dauern. Manchmal reicht aber schon ein simpler Handgriff, um das System wieder gerade zu biegen.
"Reboot tut gut" ist eine der ältesten Windows-Weisheiten – und sie stimmt tatsächlich. Wie wichtig ein Neustart ist, sehen Sie zum Beispiel immer am Patchday, denn um Sicherheits-Updates einzuspielen, ist ein Windows-Reboot nötig.
Auch wenn Windows lahmt oder ein anderes seltsames Verhalten zeigt, sollten Sie einen Neustart probieren. Der Windows-Neustart ist bei folgenden Problemen einen Versuch wert:
- PC arbeitet ungewöhnlich langsam
- Internetverbindung ist gestört
- vermehrte Programmabstürze
- Hardware-Probleme
- Programme raffen Arbeitsspeicher
Auch bei der Installation von systemnaher Software sowie beim Entfernen vieler Programme ist im Nachgang ein Neustart nötig. In der Regel werden Sie darauf aber von den Installationsprogrammen hingewiesen.
Wie oft sollten Sie jetzt aber neu starten? Einmal im Monat sollte Pflicht sein, der Patchday gibt diesen Rhythmus vor. Ansonsten bietet sich der Reboot noch bei den oben beschriebenen Problemen an. Davon abgesehen kann die Windows-Kiste gerne in den Tiefschlaf gehen, wenn Sie sie nicht brauchen.
Neustart statt Herunterfahren: Was das bringt
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Wenn wir von Reboot sprechen, meinen wir auch immer die Funktion "Neu starten" in Windows. Was viele Nutzer nicht wissen, der Neustart ist in den meisten Fällen nicht gleichzusetzen mit Aus-Einschalten. Die meisten aktuellen Systeme haben heute den sogenannten "Schnellstart" aktiviert. Das ist eine Funktion, die beim Herunterfahren den Windows-Zustand auf Festplatte sichert.
Beim Einschalten wird dieser Zustand neu geladen. Herunterfahren und wieder einschalten klappt deshalb in vielen Fällen schneller als ein Reboot. Der Neustart lädt den Windows-Kernel und auch Treiber neu und greift nicht auf eine gespeicherte Version zurück.
Sie können den Schnellstart über die Systemsteuerung und die "Energieoptionen" steuern. Klicken Sie dazu links auf "Auswählen, was beim Drücken des Netzschalters geschehen soll". In den meisten Fällen ist bei "Schnellstart aktivieren" ein Häkchen gesetzt, wenn Sie es entfernen, nutzt Windows den Schnellstart nicht mehr.
Nötig ist dieser Eingriff aber nur bei anderweitigen Problemen, ansonsten können Sie auch einfach die Option "Neu starten" wählen, dann wird Windows komplett beendet und startet sauber neu. Um den Schnellstart einmalig zu umgehen, halten Sie beim Klick auf "Herunterfahren" die Taste [Shift] gedrückt.
Sicherheits-Updates für Browser einspielen
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Browser wie Chrome oder Firefox kommen mit eingeschalteter Update-Automatik. Das bedeutet, ein paar Tage nachdem es ein Update gibt, bedienen sich die Browser selbständig daran und laden es im Hintergrund.
Doch damit das Update auch eingespielt wird, müssen Sie den Browser neu starten. Viele Nutzer tun das leider nicht wirklich regelmäßig und so sind die Anbieter dazu übergegangen, deutlichere Hinweise einzublenden.
Chrome zeigt ein großes Feld mit dem Hinweis "Aktualisieren" an. Bei Firefox erscheint ein kleiner grüner Pfeil am Eingang zum Menü, der auf anstehende Updates hinweist. Nach dem Anklicken weist der oberste Menüeintrag auf "Zum Aktualisieren von Firefox neu starten" hin. Was bei beiden passiert, wenn Sie ein Update einspielen, ist ein Neustart des Browsers.
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WLAN-Probleme per Reboot lösen
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Auch bei WLAN-Problemen kann man Windows neu starten. Aber das ist oft zu viel des Guten, oft reicht es auch, wenn man auf das WLAN-Symbol in der Taskleiste klickt und dann das WLAN trennt.
Sie können das auch über die Schaltfläche "WLAN" machen und danach das Funknetz wieder einschalten. Dann verbindet sich Windows neu mit dem WLAN-Router und viele Probleme sind aus der Welt geschafft.
Natürlich können Sie diese Vorgehensweise auch an anderer Stelle verwenden, etwa bei Bluetooth-Problemen. Stellen Sie Bluetooth aus und schalten Sie es nach ein paar Sekunden wieder ein.
Mit dem praktischen Tool "Wi-Fi Scanner" holen Sie sich alle Infos über Ihr WLAN sowie über andere Funknetze in Reichweite.
Neustarts für Teams & Co
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Aktuell erweisen sich Neustarts auch für Videokonferenz-Tools als äußerst wirksames Mittel. Wenn der Ton hängt und das Bild ruckelt, kann es helfen, Konferenzen zu verlassen und neu beizutreten.
Am besten startet man Teams, Skype oder andere Tools zwischendrin auch mal neu und versucht es dann wieder. Oft kann man damit die kleinen Hänger sehr schnell abstellen.
Mit "Microsoft Teams" stellt Microsoft eine starke Software-Lösung für die Kommunikation innerhalb von Teams bereit. Mit Skype können Sie über das Internet telefonieren, chatten und sich dabei gegenseitig sehen.
Neustarts nach dem Aufräumen
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Wer ab und an sein System aufräumt oder Programme deinstalliert, sollte danach einen Neustart machen, auch wenn Windows das oft nicht zwingend einfordert. Speziell wenn es um Software geht, die tief im System arbeitet, etwa Virenscanner, ist ein Reboot nach dem Entfernen eine gute Sache.
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Neustart für Hardware
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Auch für so manche Hardware-Komponente können Sie die Neustart-Idee aufgreifen. Bei Netzwerkproblemen können Sie zum Beispiel die Fritzbox neu starten, auch eingebrochene Datenraten beim NAS behebt oft ein Neustart des Netzlaufwerks. Auch Drucker oder andere Peripherie können Sie bei Schwierigkeiten aus- und wieder einschalten.
Einen Schritt weiter können Sie gehen und Geräte über den Geräte-Manager deaktivieren und anschließend wieder aktivieren. Hier sollten Sie aber vorsichtig vorgehen, weil die Bezeichnungen im Geräte-Manager oft nicht eindeutig sind.
Windows wiederherstellen
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Nein, ein Neustart behebt nicht alle Probleme. Die Lösung kann auch nicht sein, dass Sie ständig neu starten müssen. Bei hartnäckigeren Problemen können Sie Windows zurücksetzen. Das klappt auch ohne Datenverlust, wobei wir Ihnen ein Backup Ihrer wichtigen Daten trotzdem empfehlen.
In den Einstellungen unter "Update und Sicherheit" klicken Sie auf "Wiederherstellung" und danach unter "Diesen PC zurücksetzen" auf "Los geht's". Wählen Sie "Eigene Dateien beibehalten" (Achtung: Apps und Einstellungen werden zurückgesetzt) und entscheiden Sie sich zwischen "Cloud-Download" und "Lokale Neuinstallation". Der Cloud-Download lädt ein komplettes Windows-Image direkt von Microsoft.
Experten Meinung
Öfter mal neu starten
Notebooks werden einfach zugeklappt, Desktops legen sich einfach so schlafen, Neustarts sind nicht mehr wirklich angesagt. Doch öfter mal neu starten, das ist absolut überlegenswert. Statt ewig nach der Ursache von kleinen Fehlern zu suchen, starten Sie Programme, WLAN oder Windows einfach mal neu. Viele Probleme verschwinden danach und Sie sorgen auch dafür, dass Sicherheits-Updates eingespielt werden. Bei hartnäckigeren Problemen können Sie dann immer noch Ursachenforschung betreiben oder Windows auf Werkseinstellungen zurücksetzen.
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