Frankreich will Flughafen in Neukaledonien unter Kontrolle bringen
Laut Frankreichs Regierung sitzen 3.200 Menschen wegen Flugausfällen in Neukaledonien fest.
Noumea – Angesichts anhaltender Unruhen in Neukaledonien hat Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin den Einsatz von hunderten Sicherheitskräften in dem französischen Überseegebiet am Sonntag verkündet. Sie sollen den Weg zum Flughafen wieder frei machen. Die Straße wird seit Tagen von Unabhängigkeitsbefürwortern blockiert. Flüge von und nach Neukaledonien sind seit Dienstag ausgesetzt. Am Samstag hatte die Regierung erklärt, dass 3.200 Menschen wegen der Flugausfälle festsitzen.
Ein Großeinsatz von 600 Sicherheitskräften "wird in diesem Moment in Neukaledonien eingeleitet", um die 60 Kilometer lange Straße zwischen der Hauptstadt Nouméa und dem internationalen Flughafen La Tontouta "vollständig unter Kontrolle zu bringen", damit der Flughafen wieder öffnen kann, schrieb Darmanin am Samstagabend im Onlinedienst X.
Auslöser der Ausschreitungen ist eine von Frankreich vorangetriebene Änderung des Wahlrechtes, durch die nach Ansicht von Unabhängigkeitsbefürwortern der Einfluss der ursprünglichen Bevölkerung zurückgedrängt würde. Nach Angaben der örtlichen Behörden wurden seit Beginn der Unruhen am Montag sechs Menschen getötet und hunderte Menschen verletzt.
Die Regierung in Paris hat wegen der angespannten Lage den Ausnahmezustand in den Überseegebiet ausgerufen und 1000 zusätzliche Sicherheitskräfte entsandt. Bei den Unruhen wurden in den vergangenen Geschäfte geplündert, Barrikaden errichtet und Gebäude und Fahrzeuge in Brand gesetzt. (APA, 19.5.2024)