Russland: Behörden melden Tote und Schäden nach massivem ukrainischen Drohnenangriff
Es ist der vermutlich größte Luftangriff auf Russland seit Kriegsbeginn: Drohnen aus der Ukraine haben in mehreren Regionen Schäden angerichtet. Russische Medien berichten von einer »heißen schlaflosen Nacht«.
Russland: Behörden melden Tote und Schäden nach massivem ukrainischen Drohnenangriff
In der Nacht zum Freitag hat die Ukraine einen massiven Luftangriff mit mehr als 100 Drohnen auf Russland durchgeführt. Dabei handelt es sich offenbar um den größten Drohnenangriff auf Russland seit Kriegsbeginn. Es kam demnach zu Schäden in verschiedenen Regionen und teils auch Todesfällen. Besonders betroffen waren demnach das Gebiet Krasnodar im Süden Russlands und die Region Belgorod an der Grenze zur Ukraine.
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In der Region Belgorod starben eine Frau und ihr vier Jahre alter Sohn, nachdem eine Drohne ihr Auto getroffen hatte, wie Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow mitteilte. Der Vater und ein weiterer Mann seien verletzt worden.
Feuer in Ölraffinerie in Region Krasnodar
An einer Tankstelle brach nach einem Treffer zudem ein großes Feuer aus, wie auf Fotos zu sehen war. In Tuapse im Gebiet Krasnodar kam es in einem ölverarbeitenden Betrieb zu einem schweren Brand. In der Region liegt auch die Schwarzmeerstadt Noworossijsk, wo Augenzeugenberichten in sozialen Netzwerken zufolge der Hafen und ein Öldepot getroffen wurden. Demnach kam es zu Bränden, die laut Behörden jedoch eingedämmt werden konnten.
Wegen des Luftalarms hätten viele Menschen die Nacht in Schutzbunkern verbringen müssen. In örtlichen Medien war die Rede von einer »heißen schlaflosen Nacht« für die Menschen in Noworossijsk, wo auch Kriegsschiffe der russischen Schwarzmeerflotte ihren Heimathafen haben.
Stromausfälle in Sewastopol
In Folge der Angriffe sei darüber hinaus ein Umspannwerk in Sewastopol auf der annektierten Halbinsel Krim beschädigt worden, wie der Gouverneur von Sewastopol, Michail Raswoschajew, auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mitteilt. »Es wird vereinzelt zu Stromausfällen kommen.« Angesichts der Lage blieben Schulen und Kindergärten geschlossen.
Die Ukraine beschießt inzwischen täglich russische Ziele auch im Hinterland des Nachbarstaates, um den militärischen Nachschub zu stoppen. Mit westlicher Hilfe hat das Land, das sich seit mehr als zwei Jahren gegen den russischen Angriffskrieg wehrt, auch seine eigene Drohnenproduktion deutlich ausgebaut.