Griechenland: Waldbrände auf Kos, Chios und Kreta – Touristen müssen evakuiert werden
In Griechenland wüten an mehreren Orten erneut Waldbrände (im Bild: die Stadt Keratea).
Anfang Juli startet die Urlaubssaison in Deutschland so richtig. Viele Menschen zieht es in den Süden Europas, um dort die Ferien zu verbringen. Aktuell ist es vor allem im östlichen Mittelmeerraum bereits sehr warm. Vielerorts erreichen die Temperaturen Werte von mehr als 30 Grad.
Neben den Risiken von Dehydration, Sonnenstichen und Hitzschlägen kommt noch eine weitere Gefahr hinzu: In vielen beliebten Urlaubsregionen brachen in den vergangenen Jahren vermehrt Waldbrände aus. Auch in Deutschland kennt man dieses Phänomen, doch in Südeuropa am Mittelmeer ist die Situation im Vergleich dramatischer.
Gerade Griechenland hatte in den letzten Jahren mit unzähligen Waldbränden zu kämpfen. Nach erneuten Hitzewellen in den vergangenen Wochen ist es nun leider wieder so weit: Seit einigen Tagen sind die Einsatzkräfte in vielen Teilen des Landes unterwegs, um Feuer zu löschen. Auf Social Media machen Aufnahmen von Evakuierungen der Anwohner:innen und Tourist:innen die Runde.
Waldbrände auf Kos, Chios und Kreta führen zu Evakuierungen
In Griechenland kämpfen Hunderte Feuerwehrleute gegen mehrere große Wald- und Buschbrände. Unter anderem brennt es auf den Inseln Kos, Chios und Kreta. In den vergangenen 24 Stunden sollen laut Feuerwehr im ganzen Land rund 50 Brände ausgebrochen sein – fast alle seien jedoch schnell unter Kontrolle gebracht worden.
Auf der Insel Chios wurden bei Löscharbeiten sechs Feuerwehrleute leicht verletzt. Ein 63-jähriger Mann wurde festgenommen, weil er den Brand verursacht haben soll – ob absichtlich oder fahrlässig, war zunächst nicht bekannt.
Auch in der Nähe der kretischen Stadt Heraklion brannte es, allerdings wurden keine Einwohner oder Touristen gefährdet. Laut des griechischen Zivilschutzes herrscht am Dienstag unter anderem im Osten Kretas, im Norden der Halbinsel Peloponnes und in Mittelgriechenland sehr hohe Waldbrandgefahr.
Auf der Insel Kos mussten in der Nacht mehrere Ortschaften und Hotels evakuiert werden. Am Morgen berichtete das Nachrichtenportal "Kos24", dass der Brand weitgehend unter Kontrolle sei und die Menschen langsam in ihre Unterkünfte zurückgebracht würden.
Kos: Hotelbesucher auf Sportplätzen untergebracht
Die evakuierten Menschen auf Kos wurden vorübergehend andernorts untergebracht. Nicht nur in anderen Unterkünften, sondern mitunter auch auf Sportplätzen. Das zeigten Posts von Betroffenen auf Social Media.
Andere User:innen teilten Aufnahmen, die evakuierte Urlauber:innen etwa in einem Konferenzraum oder im Theatersaal einer Schule zeigen. Die Kommentare zeigen die Verzweiflung, viele sprechen von einem "Albtraum".
Wie lange die Waldbrände andauern werden, ist nicht abzusehen. Griechenlands Regierungschef Kyriakos Mitsotakis stimmte das Land und seine Besucher:innen aber bereits auf die kommenden Wochen ein. "Die schwierigen Zeiten liegen noch vor uns", schrieb er auf X.
Das Land hatte in diesem Jahr bereits mit dem wärmsten Winter und einer ungewöhnlich frühen Hitzewelle mit Temperaturen von bis zu 44 Grad Celsius zu kämpfen.
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(mit Material von dpa und afp)